Was hört ihr gerade? Musik, Ohrwürmer und mehr
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@ Stefanie
Dann müssen wir über Kitsch reden. Im Falle des Liedtextes könnte man manchmal Kitschnähe wahrnehmen, musikalisch jedoch sehe ich das überhaupt nicht. Ich will ja nichts über den vielen hier eingestellten Kitsch sagen, und jeder hat ein Recht auf seinen Kitsch. Aber wenn ich vergleiche, ist Toni Childs hier und im ganzen Album so gut wie kitschfrei.
"dieses Lied mit dieser Art zu singen, mit dem darunter liegenden Klangteppich". Verstehe ich das richtig, daß Du den Kitsch nicht in dem Klangteppich, in der "harmonischen" Fundierung siehst (Du hast wohl Harmonie und Melodie verwechselt), sondern im melodischen Gesang? Ich habe zwar von Klangteppich gesprochen, aber wenn man aufmerksam hinhört, ist, was da in minimalen Bewegungen geschieht, keineswegs ornamental, das Ausspielen voller Harmonien birgt diese Gefahr, sie wird jedoch nie real, wie auch etwa bei Ives' "unanswered question", das ist süßlich ohne Kitsch, wäre allenfalls ohne die anderen Schichten, hauptsächlich Thema und Solostimme als kitschige Simplifikation zu hören, nicht im Zusammenhang. Ohnehin entrückt die weite Lage der Akkorde den Schmalz, der einer engen Lage anhaftet. Und hier fällt mir auf, daß man bei der Komposition an Charles Ives gedacht haben könnte, auch hier wird die unanswered question gestellt: wie wird das Leben? Es werden nicht einmal Akkorde gespielt, sondern es tauchen unterschiedliche Töne auf, anschwellend und wieder abschwellend, bevorzugt die leere Quinte bildend, aber auch Sexte, Quart und Septime - Kitsch wäre eine 'Terzdominanz, die hier weitgehend ausgespart bleibt. Und dazu die winzigen Nebenstimmchen, die den Klang zusätzlich, auch mikrotonal kolorieren, mäandernd.
Nun aber zum Gesang. Er beginnt mit der leeren Quinte E-H, auch später nirgendwo eine Terzparallele mit einer instrumentalen Stimme, was die Reinform des Kitsches ist. In 0:40 wird dann (E-)H -e-g, dann mit Verzögerung h-a gesungen, wenn wir das h-a umkehren oder das h weglassen, ist das die typische Abstandsverkürzung der Obertonreihe, Quint-Quart-Terz-Sekunde. Der Wechsel der stehenden Einbettungsharmonie E-c könnte auf einen Wechsel in die Subdominante hindeuten, aber Toni singt h-a-g-a, also weiterhin die Leitertöne von e-Moll, bleibt modal, und verharrt, wenn sich die Begleitharmonie rückbesonnen hat auf die Quinte E-H hartnäckig auf dem a, auch dies gibt keinen Raum für kitschige Effekte. Die raffinierte Mehrdeutigkeit von e-e-e-g-a-e-e durch die wechselnde Harmonisierung macht dieses extrem einfache Motiv vollkommen untrivial. Also, wo ist der musikalische Kitsch? Man braucht das nicht mögen, aber Kitsch ist das letzte, was man diesem Stück vorwerfen kann.
Ich finde es nicht gut, von Kitsch zu reden, wenn einem etwas nicht gefällt, Kitsch ist ein Begriff für einen strukturalen Sachverhalt. Zwei der schönsten Kommentare zum musikalischen Kitsch. Der erste stammt von Elvis. Ich bin kein Elvis-Fan, im Gegenteil, Elvis kommt aus einer Zeit, als die Unterhaltungsmusik reiner Kitsch war. Ihm gebührt die Ehre, die Entkitschung der Unterhaltungsmusik mit dem Rock angestoßen zu haben, aber er ging nicht weit genug, wurde schnell von anderen überholt, zB Chuck Berry, der den Rock härtete, den Schmalz verbannte. Der musikalische Verstand von Elvis offenbart sich am ehesten in einem berühmt gewordenen Konzert, in dem er "are you lonesome tonight" singt, ihm der Text nicht mehr einfällt, weil er plötzlich begreift, was für einen Schmalz gesungen wird, das aufgespreizte Vibrato seiner Stimme und den jaulenden Chorgesang, so daß das Lachen aus ihm hervorbricht, er es nicht mehr unterdrücken kann und nicht mehr ins Lied gelangt. Das zweite Beispiel ist die ironische Hommage der furios startenden Band Fugees an Louis Armstrongs "oh what a wonderful world", diesem verzuckerten Positivismus (what the fuck ....) in Nappy Heads (0:27).
Dann müssen wir über Kitsch reden. Im Falle des Liedtextes könnte man manchmal Kitschnähe wahrnehmen, musikalisch jedoch sehe ich das überhaupt nicht. Ich will ja nichts über den vielen hier eingestellten Kitsch sagen, und jeder hat ein Recht auf seinen Kitsch. Aber wenn ich vergleiche, ist Toni Childs hier und im ganzen Album so gut wie kitschfrei.
"dieses Lied mit dieser Art zu singen, mit dem darunter liegenden Klangteppich". Verstehe ich das richtig, daß Du den Kitsch nicht in dem Klangteppich, in der "harmonischen" Fundierung siehst (Du hast wohl Harmonie und Melodie verwechselt), sondern im melodischen Gesang? Ich habe zwar von Klangteppich gesprochen, aber wenn man aufmerksam hinhört, ist, was da in minimalen Bewegungen geschieht, keineswegs ornamental, das Ausspielen voller Harmonien birgt diese Gefahr, sie wird jedoch nie real, wie auch etwa bei Ives' "unanswered question", das ist süßlich ohne Kitsch, wäre allenfalls ohne die anderen Schichten, hauptsächlich Thema und Solostimme als kitschige Simplifikation zu hören, nicht im Zusammenhang. Ohnehin entrückt die weite Lage der Akkorde den Schmalz, der einer engen Lage anhaftet. Und hier fällt mir auf, daß man bei der Komposition an Charles Ives gedacht haben könnte, auch hier wird die unanswered question gestellt: wie wird das Leben? Es werden nicht einmal Akkorde gespielt, sondern es tauchen unterschiedliche Töne auf, anschwellend und wieder abschwellend, bevorzugt die leere Quinte bildend, aber auch Sexte, Quart und Septime - Kitsch wäre eine 'Terzdominanz, die hier weitgehend ausgespart bleibt. Und dazu die winzigen Nebenstimmchen, die den Klang zusätzlich, auch mikrotonal kolorieren, mäandernd.
Nun aber zum Gesang. Er beginnt mit der leeren Quinte E-H, auch später nirgendwo eine Terzparallele mit einer instrumentalen Stimme, was die Reinform des Kitsches ist. In 0:40 wird dann (E-)H -e-g, dann mit Verzögerung h-a gesungen, wenn wir das h-a umkehren oder das h weglassen, ist das die typische Abstandsverkürzung der Obertonreihe, Quint-Quart-Terz-Sekunde. Der Wechsel der stehenden Einbettungsharmonie E-c könnte auf einen Wechsel in die Subdominante hindeuten, aber Toni singt h-a-g-a, also weiterhin die Leitertöne von e-Moll, bleibt modal, und verharrt, wenn sich die Begleitharmonie rückbesonnen hat auf die Quinte E-H hartnäckig auf dem a, auch dies gibt keinen Raum für kitschige Effekte. Die raffinierte Mehrdeutigkeit von e-e-e-g-a-e-e durch die wechselnde Harmonisierung macht dieses extrem einfache Motiv vollkommen untrivial. Also, wo ist der musikalische Kitsch? Man braucht das nicht mögen, aber Kitsch ist das letzte, was man diesem Stück vorwerfen kann.
Ich finde es nicht gut, von Kitsch zu reden, wenn einem etwas nicht gefällt, Kitsch ist ein Begriff für einen strukturalen Sachverhalt. Zwei der schönsten Kommentare zum musikalischen Kitsch. Der erste stammt von Elvis. Ich bin kein Elvis-Fan, im Gegenteil, Elvis kommt aus einer Zeit, als die Unterhaltungsmusik reiner Kitsch war. Ihm gebührt die Ehre, die Entkitschung der Unterhaltungsmusik mit dem Rock angestoßen zu haben, aber er ging nicht weit genug, wurde schnell von anderen überholt, zB Chuck Berry, der den Rock härtete, den Schmalz verbannte. Der musikalische Verstand von Elvis offenbart sich am ehesten in einem berühmt gewordenen Konzert, in dem er "are you lonesome tonight" singt, ihm der Text nicht mehr einfällt, weil er plötzlich begreift, was für einen Schmalz gesungen wird, das aufgespreizte Vibrato seiner Stimme und den jaulenden Chorgesang, so daß das Lachen aus ihm hervorbricht, er es nicht mehr unterdrücken kann und nicht mehr ins Lied gelangt. Das zweite Beispiel ist die ironische Hommage der furios startenden Band Fugees an Louis Armstrongs "oh what a wonderful world", diesem verzuckerten Positivismus (what the fuck ....) in Nappy Heads (0:27).
Das Hei, hey etc. muss dann mal was warten.
Ich bin ausschließlich eine Musikhörerin, keine Musikerin oder Musikerschaffende und was Musikproduzieren betrifft- sei es durch singen oder durch ein Musikinstrument, sehr talentlos.
Hiermit:
Er beginnt mit der leeren Quinte E-H, auch später nirgendwo eine Terzparallele mit einer instrumentalen Stimme, was die Reinform des Kitsches ist. In 0:40 wird dann (E-)H -e-g, dann mit Verzögerung h-a gesungen, wenn wir das h-a umkehren oder das h weglassen, ist das die typische Abstandsverkürzung der Obertonreihe, Quint-Quart-Terz-Sekunde. Der Wechsel der stehenden Einbettungsharmonie E-c könnte auf einen Wechsel in die Subdominante hindeuten, aber Toni singt h-a-g-a, also weiterhin die Leitertöne von e-Moll, bleibt modal, und verharrt, wenn sich die Begleitharmonie rückbesonnen hat auf die Quinte E-H hartnäckig auf dem a, auch dies gibt keinen Raum für kitschige Effekte. Die raffinierte Mehrdeutigkeit von e-e-e-g-a-e-e durch die wechselnde Harmonisierung macht dieses extrem einfache Motiv vollkommen untrivial. Also, wo ist der musikalische Kitsch? Man braucht das nicht mögen, aber Kitsch ist das letzte, was man diesem Stück vorwerfen kann.
kann ich dann natürlich überhaupt nichts anfangen. Das ist eine Sprache, die ich nicht verstehe. Ich schreibe in meiner Laiinsprache.
Als kitschig habe ich nicht den Gesang bezeichnet, sondern die Musik auf die gesungen wird. Der Hintergrund, dieser Klangteppich war gemeint, das ist für mich hart am Kitsch. Und wie schon geschrieben, mag ich an diesem speziellen Lied nicht, wie sie singt. Die Idee des Liedes mit dem Text gefällt mir. Aber nicht die Umsetzung. Es gefällt mir einfach nicht.
Toni Childs für willensstarke Musikhörerinnen...
Das habe ich sofort wiedererkannt, mir war nur der Titel entfallen:
Das ist ein Lied und Video, bei dem jede Frau sagen wird, oh was für tollen Frauen, es aber nicht auf sich selber beziehen würde.
Ich bin ausschließlich eine Musikhörerin, keine Musikerin oder Musikerschaffende und was Musikproduzieren betrifft- sei es durch singen oder durch ein Musikinstrument, sehr talentlos.
Hiermit:
Er beginnt mit der leeren Quinte E-H, auch später nirgendwo eine Terzparallele mit einer instrumentalen Stimme, was die Reinform des Kitsches ist. In 0:40 wird dann (E-)H -e-g, dann mit Verzögerung h-a gesungen, wenn wir das h-a umkehren oder das h weglassen, ist das die typische Abstandsverkürzung der Obertonreihe, Quint-Quart-Terz-Sekunde. Der Wechsel der stehenden Einbettungsharmonie E-c könnte auf einen Wechsel in die Subdominante hindeuten, aber Toni singt h-a-g-a, also weiterhin die Leitertöne von e-Moll, bleibt modal, und verharrt, wenn sich die Begleitharmonie rückbesonnen hat auf die Quinte E-H hartnäckig auf dem a, auch dies gibt keinen Raum für kitschige Effekte. Die raffinierte Mehrdeutigkeit von e-e-e-g-a-e-e durch die wechselnde Harmonisierung macht dieses extrem einfache Motiv vollkommen untrivial. Also, wo ist der musikalische Kitsch? Man braucht das nicht mögen, aber Kitsch ist das letzte, was man diesem Stück vorwerfen kann.
kann ich dann natürlich überhaupt nichts anfangen. Das ist eine Sprache, die ich nicht verstehe. Ich schreibe in meiner Laiinsprache.
Als kitschig habe ich nicht den Gesang bezeichnet, sondern die Musik auf die gesungen wird. Der Hintergrund, dieser Klangteppich war gemeint, das ist für mich hart am Kitsch. Und wie schon geschrieben, mag ich an diesem speziellen Lied nicht, wie sie singt. Die Idee des Liedes mit dem Text gefällt mir. Aber nicht die Umsetzung. Es gefällt mir einfach nicht.
Toni Childs für willensstarke Musikhörerinnen...
Das habe ich sofort wiedererkannt, mir war nur der Titel entfallen:
Das ist ein Lied und Video, bei dem jede Frau sagen wird, oh was für tollen Frauen, es aber nicht auf sich selber beziehen würde.
Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
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Nichts für ungut, Stefanie. Ich hatte den Exkurs ins Theoretische nur unternommen, um der Frage nach dem Kitsch nachzugehen, ich verspreche, es hier nicht mehr zu tun.
Ich gestatte mir noch die Bemerkung, daß "stop your fussin'" tatsächlich sehr easy-going und nahe am Kitsch ist, und "because you're beautiful" eine lebensfreundliche Aufmunterung an die sanftere Hälfte der Menschheit. Und zum Klangteppich noch den Link auf die zurecht bekannteste und beliebsteste Komposition von Charles Ives
Ich gestatte mir noch die Bemerkung, daß "stop your fussin'" tatsächlich sehr easy-going und nahe am Kitsch ist, und "because you're beautiful" eine lebensfreundliche Aufmunterung an die sanftere Hälfte der Menschheit. Und zum Klangteppich noch den Link auf die zurecht bekannteste und beliebsteste Komposition von Charles Ives
Dieses Stück von Charles Ives spricht mich gut an. -- Manchmal ist ein Musikstück eher eine Geschichte, manchmal eher ein Gegenwartszustand, wie hier in diesem Beispiel: Da sind hauptsächlich die Klangbilder wichtig und Ereignisse treten seltener auf. Bei Geschichten hingegen passieren Ereignisse häufiger (bezogen auf das gleiche Zeitfenster).
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Ives war auch Philosoph. Und dies ist sein philosophischstes Werk, die philosophischste Musik überhaupt. Man könnte sie zur Erkennungsmelodie dieses Forums machen. Die Streicher, das ist die ewige Harmonie der Welt, erhaben, über allem stehend, alles grundierend. Das Trompetensolo ist der fragende Philosoph, Mensch, im Ganzen, Wahren etwas disparat, schräg, aber auch rührend, flehend, sehnsüchtig, und die Bläser sind das babylonische, kakophonische Stimmengewirr der mehr oder weniger unpassenden, die in der Wiederholung immer insistierendere Frage immer hektischer replizierenden Antworten.
Das Lied "because you're beautiful" ist mehr als "eine lebensfreundliche Aufmunterung an die sanftere Hälfte der Menschheit". Viel mehr.
Falls Jörn auf die Idee kommen sollte, das Stück von Charles Ives zur Erkennungsmelodie machen zu wollen, würde es mir von mir ein Veto geben. Nicht weil es mir nicht gefällt, sondern weil es nicht meiner Vorstellung von diesem Forum entspricht.
Ich komme von diesen Plattencover nicht los. Die Rückseite ist besser. Das Bild ist gespiegelt? Einige von diesen Schnecken haben die Fühler aufgestellt, die dürften sich bewegt haben. Das ist so cool.
Falls Jörn auf die Idee kommen sollte, das Stück von Charles Ives zur Erkennungsmelodie machen zu wollen, würde es mir von mir ein Veto geben. Nicht weil es mir nicht gefällt, sondern weil es nicht meiner Vorstellung von diesem Forum entspricht.
Ich komme von diesen Plattencover nicht los. Die Rückseite ist besser. Das Bild ist gespiegelt? Einige von diesen Schnecken haben die Fühler aufgestellt, die dürften sich bewegt haben. Das ist so cool.
Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Ja, klar, die Schnecken waren quicklebendig. Die Jungs waren tierlieb :-)
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@ Quk
Über das Schaffen Bowies habe ich keinen ausreichenden Überblick. Ohne tiefere Analyse kurz: "Low" (wohl aus der "Berliner-", der besten Zeit (?) Bowies) gefällt mir sehr gut, es ist im Kontrast zu "the Unanswered Question" eine dunkle, pessimistisch grundierte Welt, in der statt der klaren Trompete das so kraftvolle wie anschmiegsame Saxofon keine Antwort, aber ein "Dennoch"-Lebenszeichen gibt; ich bevorzuge ein ganz klein wenig die dunkleren Stimmungen in der Musik, vielleicht weil ich im Prinzip eher ein optimistischer Mensch bin.
Die Chinoiserien (einschließlich des Gong) im zweiten Stück sind auch hübsch, gut in die westliche Musiksprache integriert, ob sie einen tieferen Sinn ergeben, vermag ich nicht zu sagen.
Über das Schaffen Bowies habe ich keinen ausreichenden Überblick. Ohne tiefere Analyse kurz: "Low" (wohl aus der "Berliner-", der besten Zeit (?) Bowies) gefällt mir sehr gut, es ist im Kontrast zu "the Unanswered Question" eine dunkle, pessimistisch grundierte Welt, in der statt der klaren Trompete das so kraftvolle wie anschmiegsame Saxofon keine Antwort, aber ein "Dennoch"-Lebenszeichen gibt; ich bevorzuge ein ganz klein wenig die dunkleren Stimmungen in der Musik, vielleicht weil ich im Prinzip eher ein optimistischer Mensch bin.
Die Chinoiserien (einschließlich des Gong) im zweiten Stück sind auch hübsch, gut in die westliche Musiksprache integriert, ob sie einen tieferen Sinn ergeben, vermag ich nicht zu sagen.
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Bitte nicht so humorlos, wir dürfen uns durchaus mal als Quasselbude selbst ironisieren. Ansonsten könnte man ja als Erkennungsmelodie die Trompetenstimme isolieren. Das wäre kein schlechtes Motto zu diesem Forum. So ein bißchen wie das berühmte Plakat des sterbenden Soldaten mit dem Titel: Warum? Nur weniger dramatisch, positiver. The unanswered question. Philosophische Musik.
Zu Frida Gold: Nicht schlecht, nur ein bißchen überorchestriert.
- Jörn Budesheim
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Sehr schön, die Gymnopédies, ich sehe darin den musikalischen Vorläufer von Calders Mobiles. Sehr viel später kommen dann die 3 mouvements perpétuels von Poulenc, eine up-tempo Version musikalischer Mobiles. Satie konnte es auch raffinierter, in der für mich besten seiner Kompositionen, den 3 morceaux en forme de poire.
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Apropos. Angesichts der perpetua mobiles, mouvements und der musique d'ameublement möchte ich an die großartige Carla Bley erinnern.
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Und, weil's so schön war, noch ein bißchen musique mécanique:
- Jörn Budesheim
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Das gefällt mir.Wolfgang Endemann hat geschrieben : ↑Sa 18. Mai 2024, 00:16Sehr schön, die Gymnopédies, ich sehe darin den musikalischen Vorläufer von Calders Mobiles.