Nichts :-)
Meine Frage zielte auf folgendes: Ist eine "regional lokalisierte" oder "nationale" Verwurzelung nötig für eine "Selbstidentität"? Meines Erachtens kann es schwerlich ein unverzichtbarer Bestandteil sein.
Nichts :-)
Ich sehe das auch sehr kritisch. Die ganze Problematik mit der Migration scheint sich sich im Spannungsfeld Konservatismus-Modernisierung abzuspielen, also vor dem Hintergrund einer aporetischen Situation, in welcher das Existieren des einen zu Lasten des anderen zu gehen scheint. Aber, ich bin überzeugt, dass es auch einen iterativen Weg des Zusammenwachsens gibt.
Ja, wir leben längst in einer Weltgesellschaft. Leider hinken viel zu viele Dinge diesem Faktum hinterher. Als ich vor kurzem auf einer Demonstration gegen das Sterben im Mittelmeer war, da haben die jungen Leute skandiert: no nation, no border. Ich denke schon, dass das die richtige Richtung ist.Hermeneuticus hat geschrieben : ↑Di 31. Jul 2018, 09:46sie können den faktischen internationalen Verflechtungen nicht entgehen
Lass mal überlegen, ob ich das verstehe.
Tommy hat geschrieben : ↑Mi 1. Aug 2018, 23:11Ich habe damals in den achtziger Jahren, als die ersten Heimcomputer aufkamen, ein Dreikäsehoch der ich war, zu meiner Lehrerin gesagt:
"Sie werden sehen, eines Tages wird in jedem Haushalt ein Computer stehen".
...
Ich weiß nicht woher ich damals die Courage genommen habe, wahrscheinlich war ich einfach erbost darüber dass Jemand meine Begeisterung zur Sache nicht teilt, aber ich habe ihr gesagt:
"Die werden mitziehen oder ganz einfach aussterben."
Ich weiß das klingt hart.
Klar, wenn wir sowas wie Onlinesucht, eine Verringerung der Aufmerksamkeitsdauer, Bulimie-Lernen (weil man ja online alles nachschlagen kann), ein Zusammenbruch der Privatsphäre durch permanente Ausspionierung, die Nutzung der allumfassenden Durchleuchtung, wie aktuell in China, Cyberterror, -wars, -mobbing und ein paar Dutzend weiterer Kleinigkeiten einfach mal schlank ausblenden, ist das sicher alles supie.
Hach, es klingt immer so schön, wenn sich alles einfach von selbst regelt und der gute alte Geist des Biologismus zuverlässig auch durch die Glasfaser weht. Oder vielleicht ist ja das gerade das Problem?Tommy hat geschrieben : ↑Mi 1. Aug 2018, 23:11Es wird noch eine Weile dauern. Aber die Welt wird immer weiter zusammenwachsen. Und diejenigen die im alten Denken verhaftet bleiben werden überrannt werden. Das gilt für die Herren Nationalisten und Rassisten hier in unserem Lande genauso wie für diese IS-Heinis, die noch nicht begriffen haben, dass sie dabei sind auszusterben.
Weder die einen noch die anderen werden das aufhalten was da kommt.
Und nun rate mal, welche Vision ich zutreffender finde?Ken Wilber hat geschrieben : F: Aber wie steht es mit Systemen, wie dem Internet, dem Computernetzwerk, das heute schon über 30 Millionen Menschen zu einer Informationsbörse verbindet? Ist dieses bloß abgestiegen? Ist es denn nicht global? Und weist es nicht den Weg zu einem globalen Bewusstsein?
KW: „Gegenfrage: Was nützt es, wenn sich die Nazis im Internet breitmachen? Sie sehen das Problem? Das Internet ist einfach die äußere soziale Struktur – der untere rechte Quadrant. Aber was durch das Netz geht, hat mit innerem Bewusstsein, mit Moral und Werten zu tun, und hiermit setzen sich diejenigen, die im Internet ein globales Bewusstsein sehen wollen, nicht mal ansatzweise auseinander. Dies ist Flachland in seiner schlimmsten Form, der reine Abstieg und möglicherweise äußerst destruktiv.
Das Internet ist einfach Teil der neuen technologischen Basis (der untere rechte Quadrant), und damit ist es an sich, bezüglich des Bewusstseins, was sich seiner bedient, neutral. Alle rechtsseitigen Strukturen sind neutral, wertfrei. Die Computertechnik (und das Informationszeitalter) stellt zunächst nur eine technologische Basis dar, die eine weltzentrische Perspektive, ein globales Bewusstsein unterstützen kann, aber es garantiert dieses in keiner Weiser. Wie wir gesehen haben ist kognitiver Fortschritt für einen moralischen Fortschritt notwendig, aber noch nicht ausreichend und üblicherweise eilen die kognitiven Mittel der Bereitschaft, die Leiter der sich Bewusstseins zu erklimmen, voraus. Das Internet ist eine Chance, aber es garantiert nichts.
Und deshalb genügt das Internet als solches nicht, kann man es nicht mit einem globalen Bewusstsein als solches gleichsetzen. Was hat man davon, wenn 30 Millionen Menschen auf der moralischen Stufe 1 die Möglichkeit haben, ihre ihre egozentrische Moral auszubreiten? Wozu sollte es gut sein, wenn den Nazis das Internet gehörte?
All dies wird übersehen, wenn man sich bloß auf das holistische Netz des einfachen Orts konzentriert. Man konzentriert sich auf das äußere Gitter und ignoriert das Innere, das dieses Gitter durchzieht. Das Flachland-Denken sagt, dass das Internet global ist, und deshalb müsse auch das Bewusstsein global sein, das es nutzt. Keine Rede davon.
Deshalb kann auch hier wiederum das Flachland-Paradigma das Problem nicht identifizieren, geschweige denn, beheben.
F: Worin liegt das Problem, genau in diesem Fall?
KW: Es liegt darin, dass das Internet einfach eine äußere soziale Struktur ist, die nicht als solche schon innere Veränderungen gewährleistet, geschweige denn, ein globales Bewusstsein. Das Internet ist einfach eine monologische Struktur, durch die verschiedene Innenwelten projiziert werden. Aber die Qualität dieser Innenwelten ist eine ganz andere Frage, die mit der Struktur des Internets selbst überhaupt nichts zu tun hat.
(Ken Wilber, Eine kurze Geschichte des Kosmos, Fischer TB, 1997, S. 390 - 392)
Ich muss gestehen, dass ich mit Deinen kulturkritischen Impressionen nicht viel anfangen kann. Das bleibt mir zu vage und zu allgemein. Wir kennen unsere Werte nicht? Wir Europäer? Wir Deutschen? Wir alle? - Ich denke schon, dass die meisten Europäer durchaus wissen, warum sie lieber hier als z.B. in Afrika leben. Hier herrscht Frieden und Rechtsfrieden, das tägliche Leben ist gut organisiert, die Behörden sind nicht korrupt, die Menschen sind mit allem Nötigen versorgt, die Kindersterblichkeit ist gering. Man wird von den staatlichen Organen nicht wegen seiner Hautfarbe, seiner religiösen und politischen Überzeugungen verfolgt. Es gibt keine Kinderarbeit, die Menschen müssen sich nicht unter Lebensgefahr und für einen Hungerlöhne abschuften, sie haben noch Zeit für ihre privaten und familiären Belange usw. usw.Tosa Inu hat geschrieben : ↑Mi 1. Aug 2018, 11:29Hermeneuticus hat geschrieben : ↑Di 31. Jul 2018, 16:31Also, die Migranten "pfeifen" ganz bestimmt nicht auf unsere Werte, sonst würden sie nicht zu uns kommen.
Die meisten Migranten werden unsere Werte schon deshalb nicht kennen, weil wir unsere Werte auch nicht kennen. Die stillschweigenden Grenzen des Sag- und Machbaren sind immer mehr verändert worden, gerade aufgrund einer kühlen Ignoranz in der Gesellschaft, die besser klingt, wenn man sie Toleranz nennt, aber letztlich in der Überzahl ein Desinteresse am anderen ist.
Ich weiß nicht, wohin Du schaust, aber ich kann die allgemeine "Erosion der verbindenden Elemente und Institutionen" nicht erkennen. Siehe oben!Den Rechtsstaat als größten gemeinsamen Nenner haben wir ja und der ist ja auch nicht gefährdet. Nur offensichtlich reicht dieser nicht aus, denn diesen Rekurs auf gemeinsames Recht und eine Erosion sonstiger verbindender Elemente, Institutionen und Praktiken kennzeichnet ja gerade die Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Und das alle total zufrieden sind und wir in entspannten Zeiten leben, kann man zwar behaupten, aber schwer belegen.Hermeneuticus hat geschrieben : ↑Di 31. Jul 2018, 16:31Kannst Du mal erläutern, wie ein nicht-oberflächlicher, wohlverstandener Pluralismus aussieht?
Nach meinem Verständnis IST nämlich der Pluralismus die "überlegene Perspektive", aus der allein sich das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen und Nationen friedlich-schiedlich vermitteln lässt. Es ist die Perspektive des "weltanschaulich neutralen", weil überparteilichen Rechts.
Ja, mach' doch mal! Darum hatte ich Dich gebeten. Aber Du fährst nur weiter fort mit Deinem allgemeinen Lamento.Pluralismus ist nur ein Wort, es muss ausbuchstabiert werden, was jeweils darunter verstanden werden soll.
Hier sieht man ganz schön, dass Du Dich für die rechtlichen, organisatorischen und ökonomischen Basics des Pluralismus gar nicht interessierst. Du sprichst vage und allgemein von den - angeblichen - Einstellungen und Ansichten der Leute.Ein wohlverstandener Pluralismus will nicht, dass möglichst niemand die eigene Komfortzone ankratzt, sondern erkennt und respektiert, dass andere eben tatsächlich anders sind, andere Vorstellungen haben und suggeriert nicht, dass doch im tiefsten Herzen jeder Mensch gut ist und alle Menschen das gleiche wollen. Das ist die weitaus verbreitetere oberflächlich-narzisstische Variante des Pluralismus, die Toleranz als "Sollen alle machen, was sie wollen, Hauptsache ich muss mich nicht drum kümmern" interpretiert. So wurden in schönster Willkür mit dem Exotenbonus versehen, genau jene Sichtweisen als so schön, lustig und bunt durchgewunken, die man im eigenen Milieu nicht im Traum geduldet hätte.
Ja, mach' doch mal! Komm' mal von Deinem impressionistischen Kulturlamento runter und sprich von den ethischen Prinzipien/verbindlichen Werten, die der Toleranz Grenzen setzen dürfen!Da wir hier ja philosophisch ambitioniert sind, sollte man sich überlegen, wie die Grenzen die wir setzen könnten denn eigentlich zu rechtfertigen sind.
Diese Absage ist nach meinem Verständnis klar in unserem Grundgesetz ausgesprochen. Allerdings ist in unserer Herrschaft des Rechts die individuelle Freiheit der Bürger einer der höchsten, unumstößlichen Werte. Nämlich die Freiheit eines jeden, sein Leben - im Rahmen seiner rechtlichen Verpflichtungen - so weit wie möglich selbst zu gestalten, nach seinem Belieben und mit den Werten, die er selbst setzt. Diese Macht räumt unsere Verfassung jedem ein, indem sie ihn vor fremden Mächten schützt, so gut es eben geht. Aus dieser Freiheit, dieser Macht des Einzelnen über sein eigenen Leben ergeben sich zwangsläufig unterschiedliche Lebensformen mit "Regionormen". Aber dieser Pluralismus ist eben die Konsequenz der Freiheit und steht somit unter dem Schutz unserer Verfassung.Wir wollten der Idee, dass beliebige Werte zu setzen eine reine Machtfrage sei eigentlich eine Absage erteilen, der Rekurs auf Regionormen ist allerdings einer auf Macht. Wir machen es so, die anders...
Das habe ich oben in grober Skizze soeben getan. Nur möchte ich diese Werte nicht "exportieren", sondern ich wünsche mir für die Menschen in anderen Teilen der Welt, dass es ihnen gelingt, sie ebenfalls für sich zu realisieren. Dabei können die Europäer natürlich helfen - mit staatlichen und nicht-staatlichen Kräften. Und das geschieht ja auch vielfach. Die Existenz unzähliger NGOs - von Amnesty International bis zum THW oder den "Ärzten ohne Grenzen" - zeigt dabei, dass sich eben viele Menschen in Europa sehr wohl um andere Menschen kümmern. (Wobei sich sicherlich noch mehr tun ließe.) Mir scheint jedenfalls, dass der europäische "Way of Life" bei den einfachen Menschen anderswo ganz gut ankommt; Widerstand dagegen leisten eher die Machthaber (und natürlich gewisse fundamentalistische Bewegungen wie der sog. IS).Wenn man die besten Werte Europas tatsächlich bewahren und exportieren will, dann muss man darstellen und darstellen können, was an ihnen denn gut, schützenswert und immer noch zukunftsweisend ist.
Kannst Du, statt wieder über die Pluralisten zu lamentieren, mal genauer sagen, wie Du das mit den "Hierarchien" genauer meinst? Sprichst Du Dich hier für mehr staatliche, technokratische oder elitäre Bevormundung aus? Sollen die Familienväter wieder mehr Macht über ihre Frauen und Kinder bekommen? Sollen die Lehrer in den Schulen wieder mehr befehlen als diskutieren? Sollen Fachleute in den entscheidenden Gremien mehr Macht bekommen und den Bürgern vorschreiben dürfen, wie ein gutes und richtiges Leben aussieht? Oder was meinst Du?Mit der pathologischen Angst vor Hierarchien, die man, weil theoretisch unbedarft, stets mit Faschismus gleich setzt, ist da allerdings auch unter reiferen Pluralisten selten was zu holen. Ihr performativer Selbstwiderspruch besteht darin, dass die sich durchaus noch irgendwo bewusst sind, dass sie von einer reiferen Warte aus die Welt sehen, zugleich Hierarchien ablehnen und bekämpfen. Dann sind sie gezwungen eine frühkindliche Unfähigkeit zur Bildung von Klassen als reinen, unverbildeten Naturzustand zu verklären, Ignoranz als Toleranz zu verkaufen und für die einseztende Erkenntnis, dass doch nicht immer alle nur lieb sind, kreiert man den Neoliberalismus als billiges und plattes Feinbild.
Nee, ich habe eigentlich nicht danach gefragt, was Dir an den Einstellungen und Meinungen öffentlicher Pluralismus-Befürworter missfällt. Ich wollte wissen, wie nach Deiner Ansicht ein wohlverstandener Pluralismus auszusehen hätte - und zwar strukturell, rechtlich und organisatorisch. Dazu finde ich in Deinen Ausführungen nichts Greifbares. Mir scheint, dass Du in Deiner Kritik vor allem das öffentliche Gerede im Blick hast, nicht die konkreten staatlichen und sozialen Verhältnisse.Das ist natürlich notgedrungen eine etwas klischeehafte Skizze, überwiegend bezogen auf die Spielarten des Pluralismus, aber danach hast Du ja gefragt.
Was meinst Du denn mit einer "tiefen Verwurzelung" der Identität?
Wenn die Menschen so widersprüchlich in sich sind, dann kann ihre Identität nicht allzu homogen sein. - Die Elemente, die Du aufzählst: familiäre, nationale, regionale, kulturelle - sind ja bereits in sich nicht homogen. Nicht in der modernen Gesellschaft.Finde ich nicht, nur die Fokussierung darauf, dass man Deutscher ist (wenigstens das). Wenn man sonst wenig hat, auf das man stolz sein kann ...Hermeneuticus hat geschrieben : ↑Mi 1. Aug 2018, 09:18Also, man muss sich wohl hüten, den Begriff der "Identität" - in Zusammensetzungen wie "personale I.", "kulturelle I." und "nationale I." - irgendwie homogen oder gar monolithisch zu verstehen. Mir scheint vielmehr, dass die Vorstellung einer homogenen Kultur oder Identität illusionär und regressiv ist.
Ich-Identität setzt sich aus familiären, nationalen, regionalen, kulturellen Wurzeln zusammen, so wie in der Fähigkeit sich und andere als ganze Menschen mit allen ihren Widersprüchen zu sehen...
Ist das die Art der Auseinandersetzung, die Du einforderst (z.B. mit Rechtsradikalen)? Sieht eher nach der Ignoranz aus, die Du bei den Gutmenschen anprangerst.
Hätte ich dieses Interesse nicht, wäre ich nicht so relativ ausführlich auf Deinen Beitrag eingegangen. Ich möchte wirklich verstehen, was Du konkret forderst, wenn Du z.B. von Grenzen der Toleranz oder von Hierarchien sprichst. Das lässt sich aus Deinem Beitrag nicht entnehmen.Solltest Du irgendwann Interesse an einer tatsächlichen Austausch mit mir haben, werde ich das merken.
Da taucht dann nur die kleine Frage auf, woher man denn, mittendrin schon weiß, was sich am Ende durchsetzt.
Klar, nachher ist man immer schlauer. Nur, was hätte der Tommy des Jahres 1939 für ein Argument gehabt. In 6 Jahren ist alles vorbei?
Zum Menschen gehört aber nun mal auch die fundamentale Weigerung vermeintliche Gegenbenheiten als gegeben hinzunehmen.Tommy hat geschrieben : ↑Do 2. Aug 2018, 09:02Das wäre dann naiv, wenn man annehmen würde, dass es sowas wie eine finale Anpassung gibt.
Davon habe ich ja aber gar nichts gesagt. Die Entwicklung und der Fortschritt gehen ja weiter.
Deshalb auch die Bemerkung über den Dreikäsehoch der eines Tages vor mir stehen wird.
Nee, Wilber.
Doch, aber es geht ja auch um die massenhafte Verteilung. Die Mehrheit der Leute sitzt nicht in Philoforen, oder arbeitet das Gutenbergprojekt durch, sondern zofft sich auf facebook, macht irgendwelche Spiele, teilt sich banalen Mist mit, hatet, mobbt, sieht Pornos oder wie Influencer ihre dm Markt Einkäufe auspachen und irgendeinen Mist der bei youtube auf Seite 1 erscheint und schon 80 Millionen mal geklickt wurde. Ah ja Shoppen oder alternative Medien, die ja soo super berichten, dass man 99% in die Tonne treten kann.
Wir wollen nicht allein sein.
Ich bin kein Feind des Internet, nie gewesen.Tommy hat geschrieben : ↑Do 2. Aug 2018, 09:02Ich würde eher meinen , dass wir seine Optimierung anstreben werden, und die Realität zeigt, dass diejenigen, die sich dieser Entwicklung nicht anschliessen, hoffnungslos unterlegen sind.
Ein Beweis dafür ist doch schon, dass Du Deine Kritik am Netz im Netz äußerst.
Guck doch mal hin, wie es ist.Tommy hat geschrieben : ↑Do 2. Aug 2018, 09:02Was hier übersehen wird ist, dass für ein globales Bewusstsein auch eine globale Kommunikation wichtig ist.KW: Es liegt darin, dass das Internet einfach eine äußere soziale Struktur ist, die nicht als solche schon innere Veränderungen gewährleistet, geschweige denn, ein globales Bewusstsein. Das Internet ist einfach eine monologische Struktur, durch die verschiedene Innenwelten projiziert werden. Aber die Qualität dieser Innenwelten ist eine ganz andere Frage, die mit der Struktur des Internets selbst überhaupt nichts zu tun hat.
(Ken Wilber, Eine kurze Geschichte des Kosmos, Fischer TB, 1997, S. 390 - 392)
Das Internet liefert sicher keine Garantie für ein globales Bewusstsein (da stimme ich zu), aber es liefert die notwendigen Voraussetzungen dafür.
Wo aus im Biologismus findest Du die Idee, dass Anpassung alles ist, denn noch?
Und damals hättest Du auch keine Gründe gehabt, denn die sind es, die bei Dir durchgegend fehlen.
Gibt es dafür eigentlich einen Kurs, den Du besucht hast? Irgendwie so, in der Art: "Wie verstehe ich den anderen mit aller Gewalt falsch und wie kann ich alles was er schreibt komplett ignorieren?"Tommy hat geschrieben : ↑Do 2. Aug 2018, 21:49*seufz" Ja, dann führe halt deine Wertediskussion mit Rechtsradikalen.
Und die anderen setzen dann ohne dich in der Zeit ihre Vision der Weltoffenheit um, weil sie längst erkannt haben, dass das andere ein Irrweg ist.
Wenn Du dich unbedingt dümmer machen willst als du bist. Ja, dann mach doch.
Nein, überhaupt nicht. Ich diskutiere viel lieber über Sinnfelder, das Ich und Weltbilder als über Politik, im Moment ist aber alles politisch durchsetzt.
Nein, meine Begründung ist nicht die Freude am Kontakt, sondern die Angst vorm Alleinsein. Das ist sehr menschlich.
Kölner Stadtanzieger hat geschrieben : Ähnlich wie der Lärm ist auch die zunehmende Einsamkeit Risikofaktor für die Gesundheit. Nicht die Älteren sind die Spitzenreiter in puncto Einsamkeit, sondern der Arbeitsalltag junger Menschen wird zunehmend Nährboden für Vereinsamung. Froböse: „Das Berufsleben ist funktional und eben nicht emotional geprägt. Aber wir sind soziale Wesen und brauchen die Sippe – in echt, und nicht als Followers im Netz. Zwei- oder Mehrsamkeit muss man selber herstellen und in Freundschaften und Beziehungen investieren.“
Das versäumen auch Hausfrauen und Hausmänner, die sich zunehmend isoliert fühlen, weil sie vorrangig ihre Zeit in die Familie und nicht für den Aufbau von Beziehungen investieren, die weit über die Familienzeit hinaus Bestand haben.
Quelle
Das ist eben die Frage, ob das, was man sich erhofft, im Netz stattfindet. Dass es viele machen, heißt ja nicht, dass sich die damit verbundenen Wünsche zwingend erfüllen. Irgendwann kommt ja der Punkt, wo man einfach nicht mehr anders kann.
Fragmentierung und die Möglichkeit sich mit immer mehr Gefälligem zu umgeben.
Ja? Sich anzublaffen, mit Spott und Häme zu übergießen und sich emotional auf Drehzahlen zu bringen, bringt nun was genau?Tommy hat geschrieben : ↑Do 2. Aug 2018, 09:02Selbst wenn jemand nur einen Blog betreibt, dann kommuniziert er mit den Besuchern seines Blogs.
Das ist ein weltweiter Austausch, oder was sonst?
Oder meinst Du dass nur bestimmte Inhalte als "wahrer Austausch" gelten können?
Worüber die Leute reden wollen bleibt doch ihnen überlassen.
Entscheidend ist doch, dass sie miteinander kommunizieren.
Mich wundert ein anderer Punkt viel mehr, dass Du es so geil findest Dich anzupassen. Aber mit dem Dreh, Stimmungen zu erspüren und hellsichtig zur Avantgarde und den Trendsettern zu gehören, klingt das für mich schon so, dass ich nachvollziehen kann, dass man es vor sich selbst rechtfertigt.Tommy hat geschrieben : ↑Do 2. Aug 2018, 09:02Ich habe überhaupt nicht gesagt, dass Anpassung "alles ist".
Ich habe gesagt dass manche Entwicklungen so stark sind, dass sie sich nicht aufhalten lassen, schon gar nicht von ein paar rückständigen Jammerlappen.
Zu diesen Entwicklungen, die nicht aufzuhalten sind, gehört für mich auch die Globalisierung und die fortschreitende Öffnung dem Fremden gegenüber.
Die Weber haben damals, als die industrialisierung kam, auch protestiert.
Genützt hat es ihnen nichts. Heute kräht kein Hahn mehr danach und niemand ist bereit die Vorteile einer solchen Entwicklung aufzugeben, nur weil ein paar Weber ihren Job verloren haben. Es wird dann einfach erwartet, dass sie umdenken und ihren Lebensunterhalt anders bestreiten, sprich: sich anpassen.
Genauso wenig werden wir unsere Weltoffenheit aufgeben, nur weil ein paar Glatzen Fremde nicht leiden können.
Das interessiert keine Sau. Die werden sich anpasssen oder eben verotten.
Und ob Du das nun unmenschlich findest oder nicht... es juckt einfach keinen.
Naja, dass die nicht lernen und alle dumm sind, gehört eher zu dem Selbstbetäubungsmythen. Nach Punkten liegt die Rechte derzeit vorne, gerade im Internet, das ist deren Medium, findest Du nicht?Tommy hat geschrieben : ↑Do 2. Aug 2018, 09:02Und ganz ehrlich, während mir die Weber noch leid tun können, weil die das Opfer einer technologischen Entwicklung waren, habe ich für die Glatzen nicht das geringste Mitleid übrig. Denn die könnten ihren Irrtum ja begreifen. Sie brauchen nur ein Geschichtsbuch aufschlagen.
Aber anstatt zu lernen leugnen sie lieber alles was da drin steht. Letztlich schliessen die sich doch selber aus und das so hartnäckig, dass es einem echt im Kopf wehtut, wenn man drüber nachdenkt.
Das "Konzept der Nazis" war "fehlerhaft" weil die Alliierten sie besiegten ?Tommy hat geschrieben : Und die Gründe dafür warum das Konzept der Nazis fehlerhaft war kennen wir doch alle. Da braucht man auch nicht viel reden. Man braucht sich nur meine Heimatstadt 1945 anzusehen.
Oh, gerne noch mal.
Tosa Inu hat geschrieben : ↑Fr 27. Jul 2018, 18:37Nur steht hier gar keine rassistische gegen eine antirassistische Position.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 27. Jul 2018, 16:07Ich finde, hier sind die Begründungslasten auch ganz anders verteilt. Wenn Einzelne benachteiligt werden sollen, dann müssen schon mal verdammt gute Gründe her. Das heißt: der Rassist muss was vorlegen - nicht umgekehrt. Er muss erläutern, warum jemand aufgrund biologischer Merkmale vom "allgemeinen Gesetz" ausgeschlossen werden soll.
Die ganze Diskussion dreht sich erkennbar nicht darum, ob man gegen Rassismus vorgehen soll, sondern wie.
Siehste.
Wer ist wir?
Klar, bei den 50 Millionen gewaltbereiten Nazis in unserem Land, stehen wir ja am Abgrund, oder wie sind eigentlich die Zahlen?Tommy hat geschrieben : ↑Fr 3. Aug 2018, 12:07Und wenn die Menschen das nciht begreifen, weil sie so wie Du der Meinung sind, man müsse mit Nazis eine Appeasement-Politik betreiben (was wie jeder weiß schon einmal schief gegangen ist), naja, dann liegt dieses Land eben immer und immer wieder in Schutt und Asche. Dann ist das eben so.
Das lässt mich jetzt natürlich viel ruhiger schlafen.
Du, das ist nicht schlimm.
Die Platte kenne ich inzwischen.
Hörst Du da oben auf der Palme noch, dass ich das gar nicht will?
Das sagen die Rechten auch.
Wie ist denn mein Weg so aus Deiner Sicht?
Weiter ist lustig. Du hast meine Vorstellungen bislang nicht einmal zur Kenntnis genommen.Tommy hat geschrieben : ↑Fr 3. Aug 2018, 12:28Und da sich an meiner Meinung zu diesem Punkt auch nichts ändern wird, egal was Du schreibst, sehe ich auch keinen Sinn darin mit dir weiter Deine Vorstellungen zu besprechen, sofern sie die von mir genannten Bedingungen nicht erfüllen.
Dann muss ich dir leider eine Absage erteilen, völlig egal ob Du mich dann für eine Extremisten hälst.
Ich halte Deine Sorgen persönlich für übertrieben, nehme sie aber als Deine Sorgen ernst.Tommy hat geschrieben : ↑Fr 3. Aug 2018, 12:30An irgendeinem Punkt muss man eben klar sagen: Bis hierher und nicht weiter.
Stattdessen hat man damals viel zu lange gewartet. Den Fehler sollten wir nicht noch einmal begehen.
Damals hat man sich , wenn man besonders naiv war, vielleicht noch damit rausreden können diese Leute nicht durchschaut zu haben.
Diese Ausrede kann heute nicht mehr gelten. Wir wissen wie sie drauf sind.