Kant, Caspar, Kafka

Dieser Teil des Forums befaßt sich mit politischen, sozialen und historischen Aspekten der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten.
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Jörn Budesheim
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Mo 8. Jan 2024, 19:27

300. Geburtstag von Immanuel Kant (1724 - 1804)
250. Geburtstag von Caspar David Friedrich (1774 - 1840)
100. Todestag von Kafka (1883 - 1924)




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Jörn Budesheim
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Mo 8. Jan 2024, 19:42

Caspar David Friedrich
Seine Bildkompositionen „sind eigentlich provokant“

In diesem Nebelwanderer und Mönch steckt viel mehr als Melancholie und Naturromantik. Im Jubiläumsjahr erklärt Kunsthistoriker Johannes Grave, wie Friedrichs ausgedachte Landschaften durch Perspektive und seltsame Raumsprünge so besonders wirken.

https://www.deutschlandfunk.de/kunsthis ... c-100.html




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Mo 8. Jan 2024, 21:24

In der Spiegel-Bestsellerliste, Sachbücher, ganz oben:
Illies, Florian - Zauber der Stille

Über Caspar David Friedrich.




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Jörn Budesheim
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Mi 10. Jan 2024, 20:20

"Ich schämte mich, als ich bemerkte, dass das Leben ein Maskenball ist, und ich mit meinem wahren Gesicht teilgenommen habe." (Kafka zugeschrieben)

Aber was, wenn nur eine Maske unser wahres Gesicht zeigen kann?




1+1=3
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Mi 10. Jan 2024, 20:32

Das wäre "Camp" - "die Lüge, die die Wahrheit sagt". 😉

https://taz.de/Camp-verspottet-Normen-H ... G/!578429/




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Quk
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Do 11. Jan 2024, 03:48

Die Maske kann Wünsche des Maskenträgers offenbaren. Insofern zeigt sie etwas aus seiner Persönlichkeit.




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Jörn Budesheim
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Ja, das sehe ich auch so. Masken sind nicht nur etwas, was verbirgt, sondern sie zeigen auch etwas, und das kann durchaus authentisch sein. Hier hatten wir mal einen Faden zum Thema Maske > https://www.dialogos-philosophie.de/vie ... njYVcNDDJM




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Stefanie
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Fr 12. Jan 2024, 07:34




Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

Timberlake
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Sa 13. Jan 2024, 01:32

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 8. Jan 2024, 19:27
300. Geburtstag von Immanuel Kant (1724 - 1804)
250. Geburtstag von Caspar David Friedrich (1774 - 1840)
100. Todestag von Kafka (1883 - 1924)
Wenn ich mir denn , jenseits dieser Tage , eine Schnittsttelle zwischen Kant, Caspar David Friedrich und Kafka vorstellen müsste , so würde mir dazu das um 1818 entstandenes Gemälde "Der Wanderer über dem Nebelmeer" von Caspar David Friedrichs einfallen. Könnte ich mir doch sowohl Kant , wie auch Kafka idealisiert als eben diesen Wanderer vorstellen. Fehlt darin eigentlich nur noch des Wanderers Schatten .




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Jörn Budesheim
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Jörn Budesheim
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Zerstreutes Hinausschaun (Franz Kafka)

Was werden wir in diesen Frühlingstagen tun, die jetzt rasch kommen? Heute früh war der Himmel grau, geht man aber jetzt zum Fenster, so ist man überrascht und lehnt die Wange an die Klinke des Fensters.

Unten sieht man das Licht der freilich schon sinkenden Sonne auf dem Gesicht des kindlichen Mädchens, das so geht und sich umschaut, und zugleich sieht man den Schatten des Mannes darauf, der hinter ihm rascher kommt.

Dann ist der Mann schon vorübergegangen und das Gesicht des Kindes ist ganz hell.




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Jörn Budesheim
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Wie Kafka zu Kafka wurde

Als ich heute Morgen aus unruhigen Träumen erwachte, fand sich die Welt in einen Alptraum verwandelt. Die Menschen um mich herum standen auf dem Kopf, aus ihren Ohren wuchsen dünne Beine, aus meiner Nase floss Blut. "Was ist geschehen?" Es war kein Traum.




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Jörn Budesheim
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Der Renaissance, genauer Leon Battista Alberti verdanken wir die Metapher des Bildes als Fenster in eine andere Welt. Dieser Gedanke hat sicher in der Geschichte der europäischen Kunst eine große Rolle gespielt. Caspar David Friedrich malte seine Frau Caroline am Fenster seines Ateliers. Das Bild Friedrichs steht vielen für die romantische Sehnsuchtsperspektive von der Innen- auf die Außenwelt. In verschiedenen Hinsichten ist Friedrich auch von Kant beeinflusst. In der sehr kurzen Erzählung "Zerstreutes Hinausschaun" von Kafka steht der Autor selbst (?) am Fenster und blickt auch in eine andere Welt, oder?




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Jörn Budesheim
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Sapere Aude

„Wir sollen selbst prüfen, was wir glauben. Doch schmücken nicht gerade Querdenker und Staatsverweigerer sich damit, gegen alle Widerstände selbst zu denken? Kant war sich bewusst, dass Aufklärung umschlagen kann in alles durchdringenden Argwohn: In seiner Anthropologie in pragmatischer Hinsicht charakterisiert er die Paranoia nicht als Unvernunft, sondern als Übervernunft, als ein Zuviel an Rationalität." (Barbara Bleisch)




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