Ich kann nur für mich sprechen. In Deinen Ausführungen finde ich mich wohl nicht wieder, und von daher verstehe ich nicht, wohin du hin möchtest.
Die Annahmen, die zugrunde gelegt werden sind, wenn ich richtig verstanden haben, bei Gläubigen und Nichtgläubigen nahezu identisch. Das kalte, leere, sinnlose, unendliche Universum, die Unendlichkeit im Gegensatz zur Endlichkeit des Menschen, wir Menschen sind nur ein kleiner, sehr winziger Teil des Ganzen. In einem Spiegel Artikel habe ich zudem gelesen, dass der Mensch deshalb, auch weil er alleine ist, dazu neigt, sich etwas oder jemanden vorzustellen, der über ihn wacht, und aufpasst, also noch jemand oder noch etwas da ist, so dass wir nicht alleine sind.
Für die einen löst der christliche Gott diese Probleme, was aus dem Glaubensbekenntnis und auch aus dem Vater Unser deutlich wird: es wird das ewige Leben versprochen, wenn man Gott glaubt und sich an die Regeln hält, und es gibt jemanden, der über den Menschen wacht, der allmächtige Vater, der Herr, der gütig sein kann, der vergibt, aber auch bestraft. Aus dem Vater Unser ergibt sich, dass es das Reich Gottes ist und nich unseres, und dessen Wille Gott zählt. Was es dann auch leichter macht, die Verantwortung für unser Handeln ein Stück weit an einen Gott abzugeben, wenn man daran glaubt.
So, und die Nichtgläubigen lösen es dann wie? Werden Nihilisten? Oder wie sonst?
Die maximale Distanz will nicht in meinen Kopf. Die Ewigkeitsperpektive leider auch nicht. Ich verstehe es nicht.
Was wahrscheinlich daran liegt, dass ich schon über die Annahmen der Unendlichkeit und der Sicht über das Universum stolper. Auch über den Text von Reinhard Mey.
Was uns gross und wichtig erscheint, wird nichtig und klein, habe ich so verstanden, immer schon, dass die Probleme des Lebens, die eine beschäftigen, aus der Sicht von oben auf sie drauf, nicht mehr so gross erscheinen, also nicht mehr unlösbar sind.
Das Universum ist nicht kalt, leer und sinnlos. Leer definitv nicht, es gibt die Erde, damit uns, die Planeten, Sterne, Galaxien usw. Das ist ziemlich viel los, und andauernd wird was Neues entdeckt. Sinnlos auch nicht, denn ohne die bislang bekannten Mechanismen gäbe es keine Erde, keine Sonne, und damit auch nicht uns. In dem Spiegel Artikel las ich auch, dass die neuen Erkenntnisse zum Universum für den Menschen erschütternd seien. Ich beim lesen, ähm wieso erschütternd? Ist doch toll, wieder was herausgefunden zu haben, wieder was gelernt, bringt einen doch weiter.
Der Umstand, dass wir Menschen im Vergleich zum großen Ganzen winzig sind und dazu sehr sehr kurz nur leben, im Vergleich z.b zur Sonne, ja gut ist halt so. Aber winzig bedeutet ja nicht, unbedeutend oder unwichtig zu sein. Wir können soviel, geistig so viel, wir sind kein Nichts. Oder um mal kurz Hannah Arendt ins Spiel zu bringen, die ja nahezu alles auf dem Augustinus Zitat aufbaut: damit ein anfang sei, wurde der Mensch erschaffen. Der Mensch hat nach ihr die Fähigkeit, immer einen neuen Anfang zu setzen, jeder Mensch der geboren wird, setzt einen neuen Anfang. Zusammen mit Erinnerung, narrativen Weitergeben von Geschichten, ergibt das so was wie Ewigkeit.
Ist das jetzt eine Ewigkeitsperpektive?
denn die Welt als Ganzes ist ein übersinnlicher Begriff, die Welt ist nichts was für uns sinnlich erreichbar ist.
Die ganze Welt ist sicherlich nicht für uns komplett sinnlich erreichbar. Geht allein aus praktischen Gründen nicht. Auch die Unendlichkeit aller Möglichkeiten in der Welt, die es jetzt schon gibt, und geben wird, können von uns nicht erfahren werden. Aber das was möglich ist, ist doch schon sooo viel. Was genau meint jetzt übersinnlich?
Das Thema war doch, das herauszufinden, was Gläubige und Nichtgläubige gemeinsam haben, also gemeinsam drüber reden können und erfahren können. Oder? Das ist die Welt an sich, und gemeinsame Werte, unabhängig von einem Glauben. Und ich denke, jeder will erst sterben, wenn die Zeit dazu gekommen ist, also im Alter.
Der Geschmack und Sinn für die Unendlichkeit. Hmm, ja nun. Ich habe es nachgelesen, erhöhte auch nicht das Verständnis. Es gibt nur weniges was unendlich ist. Zahlen, endlos, wenn man immer 1 addiert, und wohl das Universum. Aber Sterne und damit die Sonne sind auch endlich, irgendwann in sehr ferner Zukunft ist die Sonne auch nicht mehr da. Die Unendlichkeit der Möglichkeiten, der erfahrbaren Sachen, gut stimmt, da gibt es kein Ende. Aber ist das etwas, was beunruhigend ist oder an dem wir uns messen sollten?
Ansonsten bin ich ratlos.