herbert clemens hat geschrieben : ↑ Mo 4. Jun 2018, 11:03
Soll ich in diesem Forum aufgeben, oder auch erst Gabriel studieren?
So viele neue Beiträge, auf die man eingehen könnte. (So viel am PC zu lesen, dass meine Augen und meine Fassungskraft überfordert sind.)
Mir geht es oft wie Joachim, dass ich in meinem Alltag keinen Bezug zu Gott entdecke und als A-Theist lebe.
Dann gibt es die vielen Wunder im Alltag, die Jörn auch entdeckt. Wie wunderbar ist das Hiersein, der Duft der Rose, der hingefallene Handschuh, …
Es gibt das Wunder, dass der Mensch (natürlich in seinen biographischen Bedingungen) für mich offensichtlich frei ist (Das heißt auch frei von Gott, die Absonderung von Gott ist die Erbsünde, die wir alle genießen, unter der wir alle leiden). Für mich ist diese Freiheit, dass der Mensch andererseits ein entscheidender Hinweis, dass wir nicht in „natürlichen“ Weltzusammenhängen aufgehen, sondern wir geistige Wesen sind. „Gott“ ist die namenlose Begründung dafür, die mir am plausibelsten erscheint.
Ich lebe also weiter a-theistisch in meinem Alltag, weil religiösen Zusammenhänge, die ich konkret kenne, im Wesentlichen fremd bleiben. Und doch spüre ich im Strahlen meines Enkelkindes, dass Gott die Liebe ist und ich diese oft in mir lebendig machen kann.
(Für Gabriel habe ich vielleicht erst im nächsten Leben Zeit.)
"Mein Herz nimmt an jegliche Gestalt,
Eine Weide für Gazellen und ein Kloster für Mönche,
Ein Tempel für Götzen und eine Kaaba für Pilger,
Tafeln der Tora und das Buch des Korans.
Ich glaube an die Religion der Liebe.
Welchen Weg Gottes Kamel auch nimmt,
So ist doch die Liebe meine Religion und mein Glaube."
(Ibn Arabi)