novon hat geschrieben : ↑Mi 14. Feb 2018, 20:28Ich verstehe nicht, was eine "Entscheidung nach Geldbesitz" sein soll. Es geht beim Proporz in der Aktionärsversammlung um Stimmgewichte. Etwaige Entscheidungen in deren Rahmen müssen wohl notwendig irgendwie vernünftig sein, sonst war es das für die AG. Zwei, drei massive Fehlentscheidungen und die Anlegen sagen leise Adieu, was den Wert der entsprechenden Aktie und somit das Vermögen der verbliebenen Anleger quasi verdunsten lässt. Wenn ich also z. B. 100 Aktien von irgendeiner AG hätte, nun feststellen würde: "Die bauen Mist, den ich nicht unterstützen will", verkaufe ich mein 100 Aktien und lege die irgendwo anders an. Machen das noch einige 100.000 weitere Kleinaktionäre, geht die Aktie nahezu zwangsläufig in die Knie, was jenen am meisten missfallen dürfte, die mehr Anteile an der AG halten, nämlich die, mit dem gewichtigeren Stimmrecht, deren Vermögen wesentlich stärker schrumpft, als das von Kleinanlegern. D. h. die mit dem höheren Stimmrecht tragen auch ein höheres finanzielles Risiko, verlieren auch bei kleinen Knicken im Kurs eventuell bereits gewaltig. Auf staatlicher Ebene sieht das anders aus, denn wenn der Staat wie auch immer Mist baut, sind alle gleichteilig (mit-) gearscht, darum sollten auch alle mit gleichem Gewicht abstimmen, staatliches Handeln verantworten.herbert clemens hat geschrieben : ↑Mi 14. Feb 2018, 08:51Allerdings verstehe ich immer noch nicht, wie eine Entscheidung nach Geldbesitz als demokratisch bezeichnet werden kann.
Deine Antwort befriedigt mich nicht. Die Realität des Aktienhandels sieht anders aus. Kleinaktionäre haben keine Chance auf Unternehmensziele Einfluss zu nehmen.
Was heißt „vernünftig“? Für die einflußreichen Hauptaktionäre bedeutet „vernünftig“ den kurzfristigen Gewinnerwartungen zu entsprechen. Die elende Lage der Kakaobauern und die Abholzung des Regenwaldes interessiert die Aktionäre von Ferrero oder Nestle oder... im ersten Schritt nicht.
Von meinem Hauptgedankenstrang habe ich damit leider selbst abgelenkt. Da wäre ich mehr auf Antworten gespannt.