Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ Sa 19. Mär 2022, 18:53
Der Akteur sei ein Schachspieler, er betrachtet eine Stellung und er sieht ein Matt in 3 Zügen. Matt in 3 Zügen gehört allerdings nicht zu den Dingen, die man physikalisch untersuchen kann, das gehört nicht in den Such-Bereich der Physik.
Die Problematik, die du hier als wesentlich darstellen möchtest, ist allein von dir entworfen.
Zuerst einmal
ohne deine Problematik:
Es geht um einen Akteur, der Wahrnehmung durchführt. Nach dieser Reaktion kann man selbstverständlich physikalisch suchen und man findet sie.
Jetzt
mit deiner Problematik:
Du nimmst sowohl den Akteur, als auch seine Handlung, seine Reaktion, explizit heraus und stellst die Zusammenhänge, die in seiner Reaktion beachtet werden, als eine "Weltszene" dar, die man nicht physikalisch untersuchen können soll.
Du suggerierst einen (vom Akteur unabhängigen) "Welt-Anteil" (den du bei der ersten Nachfrage natürlich sofort wieder als Nicht-Objekt zugeben musst, wodurch die Seifenblase platzt) und "stellst dann fest", dass man diesen "Welt-Anteil" nicht physikalisch untersuchen können soll.
Dir ist vermutlich nicht klar, dass man dein Suggerieren (eines "Welt-Anteils"), das du als wahrnehmender Akteur gerade durchführst, selbstverständlich physikalisch untersuchen kann.
Wenn man den Akteur und seine Reaktion aus der Rechnung herausnimmt, dann gibt es keine Rechnung mehr - mehr steckt da nicht an Sensation drin.
Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ Sa 19. Mär 2022, 18:53
Du setzt das Schließen mit dem Schluss gleich.
Nein, das habe ich nicht getan.
Ich habe lediglich nicht näher ausgeführt, was beim Vorgang "jemand schlussfolgert, dass 'aus A, B folgt'" geschieht.
Du kannst dort beliebig viel Aufwand in einer beliebig umfangreichen Zeitspanne stattfinden lassen.
Z.B. sind "A" und "B" für uns erst einmal nur grobe Platzhalter.
Zu jedem dieser Platzhalter werden von diesem Jemand sicherlich die notwendigen Zusammenhänge aufgebaut werden.
Dann werden mögliche Verbindungs-/Abhängigkeits-/Überführungs-Zusammenhänge aufgebaut werden.
Erst durch diese Vorgänge nähert sich der Jemand seiner "Ergebnis-Menge an Zusammenhängen" an.
Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ Sa 19. Mär 2022, 18:53
Allerdings geschehen Fehlschlüsse nach demselben physikalischen Gesetzen oder gibt es dafür andere?
Nö, wozu andere, man kann ein paar Zusammenhänge nicht aufbauen oder man kann Zusammenhänge zuviel aufbauen und schon ist die "Ergebnis-Menge" eine andere.
Diese Fehler entstehen aus der Situation unseres "Jemand" heraus.
Lassen wir diesen "Jemand" z.B. unter einer Droge stehen (Alkohol) oder Schlafmangel, dann wird sich die Menge seiner eingesetzten Zusammenhänge sicherlich drastisch verändern.
Im Grunde sind das ja physikalische Einwirkungen auf die Reaktion.
Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ Sa 19. Mär 2022, 18:53
Das logische Schließen lässt sich auch auf verschiedene Arten und Weisen realisieren, in einem Kopf anders als z.b. in einem Computer. Aber, ob die Person oder der Computer richtig geschlossen haben, das lässt sich nicht physikalisch untersuchen.
Hinweis:
Die Grundlage aus Existenzen kann unterschiedlich vorliegen, aber nicht die aufgebauten Zusammenhänge.
Das Aufbauen von Zusammenhängen kann
nicht simuliert werden.
Der Vergleich Lebewesen mit Computer ist dahingehend (immer) problematisch, weil das Lebewesen "Körper <-> Umwelt"-Zusammenhänge aufbaut, der Computer aber
nicht.
Das physikalische Feststellen von Korrektheit, ist erstaunlicherweise genau das, was im Lebewesen geschieht. Dadurch lernt ein Lebewesen und hat gleichzeitig keinen Einblick wie es dazu kommt.
Der Trick dabei ist, dass die Wechselwirkungen in der Wahrnehmung (also die Reaktionen) auf Existenzen als "Träger" aufbauen müssen.
(Der Akteur ist ja ein vorhandenes Objekt und besteht aus Existenzen - Zellen, Stoffen usw. usf.).
Das ist nichts weniger als eine Einschränkung, die letztlich zu Korrektheit führt.
Das Gehirn besteht (ganz grob) aus zwei Systemen, einem Reaktions- und einem Versorgersystem.
Das Reaktionssystem kann nur genau dann stabil und fortgesetzt ablaufen, wenn es versorgt werden kann.
Das bedeutet, dass sämtliche Stellen, an denen es versorgungstechnisch kritisch wird, als "Widerspruch" gewertet werden können.
In wieweit es dann zu ausgleichenden Korrekturen (durch das Versorgersystem) kommen kann, ist individuell verschieden und hängt auch von der Sprunghaftigkeit der Konfrontation ab.
(konfrontiert man ein Kindergarten-Kind mit der Relativitätstheorie, wird sich so schnell kein Verständnis aufbauen lassen - deshalb macht man sowas auch nicht).
Der Aufbau von Zusammenhängen ist im Computer nicht so organisiert wie in einem Lebewesen und so kann ein heutiger Computer bei einem Vergleich nur als "Wahrnehmungserweiterung" eingestuft werden.
In der Architektur der Software wird heutzutage
nicht auf den "Ausführungskonflikt" als Korrekturmechanismus gesetzt.
Das Training von neuronalen Netzen versucht diesen Umstand rudimentär auf CPU-Basis nachzubasteln, aber das kommt den Abläufen in den Zellen nicht ansatzweise nahe.
Das Nervensystem eines Lebewesens arbeitet mit physikalischen Grenzen. Die Einschränkungen ("Korrektheitskriterien") liegen hier vermutlich an jedem Detail einer Zelle in Lichtgeschwindigkeit vor.
Das kann eine CPU nicht simulieren.
Natürlich ist das hier eine gigantisch offene Baustelle in der Wissenschaft und aktuell fehlen schlicht die Werkzeuge für eine gute Analyse.
=> Vielleicht darf man damit zumindest hoffen, dass es nicht auf jedes physikalische Detail ankommt, sondern nur auf wenige, sodass prinzipiell ein Verständnis über die Vorgänge erreicht werden kann.