sybok hat geschrieben : ↑ So 20. Nov 2022, 08:40
Henk hat geschrieben : ↑ Sa 19. Nov 2022, 12:45
Und wer steuert, beherrscht, kontrolliert das Umerziehungs- "System" auf Grund welcher von wem festgelegter Kriterien?
Welches "Umerziehungs-System", das Anreizsystem? Die Politik, die Gesellschaft. Warum achten wir beispielsweise Banker und bezahlen sie entsprechend, wenn doch beispielsweise eine Kindergärtnerin oder Pflegerin wahrscheinlich im eigentlichen Sinn von "Leistung" mehr oder mindestens gleich viel leisten (und auch weitaus "systemrelevanter" sind)? Warum werden sie als intelligent betrachtet, als Leute die "ihr Fach verstehen", obwohl sie uns die Finanzkrise beschert haben? Usw.
Ich fürchte, dass wir hier einen Unterschied zwischen realer Leistung, Intelligenz, Respekt u.ä. und dem kapitalistischen System machen müssen, dass letztlich für die Gehälter primär verantwortlich ist. Nur wenn wir letzteres abschaffen bzw. "besiegen", können wir menschlich gesehen faire Gehälter erwarten.
Meiner Ansicht nach verdient der Mensch viel Geld laut dem Kapitalismus, der letztlich von vielen Menschen profitieren kann. Bei Bänkern sind das die viele Kunden der Banken, also die relativ wenigen Bänker relativ zu den zig-Millionen Kunden in Deutschland (als Beispiel). Keine Ahnung, wie viele Bänker es gibt... sagen wir rechnerisch mal 800.000 bei sagen wir 80.000.000 deutschen Kunden. Dann käme ein Bänker auf 100 Kunden.
Ein zweiter Aspekt ist die Nähe zum Geld, der bei Bänkern extrem nah ist, sodass sich das Arbeitsmittel Geld leicht in Gehalt umwandeln lässt und kein großer "Arbeitsaufwand" dazu nötig ist, im Gegensatz z.B. zu Handwerkern, die erst einiges körperlich leisten müssen.
Die Kindergärtnerinnen und Pflegerinnen haben im Gegensatz zum Banker einerseits körperlich zu tun, andererseits mit weniger Kunden (eine Kindergärtnerin z.B. kann sich nicht im 100 Kinder kümmern). Auch ist der Abstand zu Geld größer, weil das ja erst über die Betreuungs- (oder Pflege-)Leistung erzeugt werden muss. Dabei mögen dann Heimträger möglicherweise besser verdienen, weil sie wieder quasi mehr Kunden unter sich haben; bei Altenheimen scheinen mir einige Betreiber wirklich gut abzusahnen....
Ach ja, Spitzen-Fußballer profitieren extrem von der Masse ihrer Endkunden, weil es Millionen von Zuschauern gibt, sei es direkt, aber auch indiekt über Werbung.
Also wie gesagt: Man kann nicht gleiche oder zumindest faire Gehälter erwarten, ohne das kapitalistische System abzuschaffen oder zumindest sehr zu reformieren (und das im Zweifelsfalle weltweit).
Aber wer glaubt schon, dass die Profiteure des Systems es wirklich wollen bzw. hinnehmen würden... an der Erbschaftssteuer, die vom Verfassungsgericht schon seit Jahren als verfassungswidrig kritisiert wird, aber es sich real in der Politik (samt Lobbys vor allem aus der Wirtschaft) nichts ändert, kann das z.B. gut sehen.
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