Friederike hat geschrieben : ↑ So 27. Feb 2022, 17:23
Burkart hat geschrieben : ↑ So 27. Feb 2022, 16:08
Ich frage mich, was "an sich" heißen soll, wenn unser Körper so nicht existiert. Existiert dann überhaupt irgendetwas "an sich"? Falls nicht, was macht das "an sich" dann für einen Sinn?
Ich hatte mich auf diesen Beitrag von @Jörn bezogen:
Jörn hat geschrieben : Wenn man sagt, etwas sei eine Konstruktion, was heißt das eigentlich?
Das ist meines Erachtens im philosophischen Kontext stets eine Form von Antirealismus. Das heißt, das, was infrage steht, gibt es nicht "an sich", sondern es wurde von uns "konstruiert". Und zwar nicht in irgendeiner Art und Weise - etwa durch Backen, sondern zum Beispiel durch unsere Diskurse. (Alternativ ist es bloß im Kopf oder ähnliches.)
Ob überhaupt irgendetwas "an sich" existiert, die Frage möchte ich im Augenblick nicht beantworten, weil ich die Sache nicht ausreichend übersehe.
Ich denke nicht , dass es eine allgemeine Antwort darauf gibt bzw. geben muss, sondern nur, was du unter "an sich" verstehst.
Was den menschlichen Körper betrifft, so meine ich -wie die philosophischen Konstruktivisten- nein, "an sich" existiert er nicht und aus diesem Grunde ist, wie Du auch schlußfolgerst, das "an sich" ("nicht wirklich", wenn ich Jörn richtig verstehe, ist gleichbedeutend mit "an sich") sinnlos. Daß der Gegenstand "Körper" "konstruiert" ist, ist nicht gleichbedeutend mit der Aussage, man könne ihn nicht sehen oder anfassen.
Letzteres sind sicher sehr unterschiedliche Dinge, völlig richtig. So ist z.B. unsere ganze Vergangenheit bzw. ihr Verständnis über sie auch letztlich konstruiert, vor allem die Geschichte, die wir selbst nicht erlebt haben; sehen und anfassen können wir sie natürlich nicht.
Letztlich konstruieren wir uns praktisch alles im gewissen Sinne: Aus unseren Sinnen konstruieren wir uns unsere wahrgenommene Umgebung und daraus dann Objekte, z.B. einen roten Ball. Was letzterer ist, wissen wir aus Erfahrung bzw. haben es irgendwann gelernt und der Begriff "Ball" wurde uns irgendwann gelehrt oder wir haben ihn sonst wie uns abgeschaut (ok, abgehört

).
Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.