Der Sinn des Lebens
- Jörn Budesheim
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Stellen wir uns einen sadistischen Heimleiter vor, der alle Kinder tagein tagaus quält, vor sich selbst aber ein reines Gewissen hat, weil er glaubt, dass er sie nur so zu einem guten Leben führen kann. Für sich glaubt er, ein sinnvolles Leben zu führen. Aber so etwas kann kein sinnvolles Leben sein, es kann niemals sinnvoll sein, andere zu quälen. Also führt er kein sinnvolles Leben, sondern glaubt nur, ein sinnvolles Leben zu führen und irrt sich. Das heißt Sinn ist ein objektiver Tatbestand, denn man kann sich darin irren.
Hm.. ich weiß nicht so recht.
Zum einen könnte ein so beschreibbarer Heimleiter (wo man sich dann schon fragen müsste wie er zu dem Posten kam
) antworten, dass eher das Gegenteil - nämlich Kinder nicht tagein tagaus zu quälen (womit eigentlich? Hausaufgaben?) - keinen wirklichen Sinn hat. Hier fehlt also die objektive Begründbarkeit auf beiden Seiten.
Zum anderen stellt sich m.E. die Frage, was hier genau noch mit Sinn gemeint ist. Ich denke mal es liegen Welten zwischen einer halbwegs sinnvollen Tätigkeit und einem Sinn des Lebens. Ich wüsste nicht einmal genau, wie man hier eine begriffliche Trennung genau hinbekommt, aber das selbe scheint es mir jedenfalls nicht zu sein. Zum Beispiel könnte sich für viele Menschen der Sinn eines Berufes allein darin ergeben, dass er Geld zum Leben bringt. Ob sich daraus auch ihr Lebenssinn ergibt.. falls sie überhaupt über sowas nachdenken?
Zum einen könnte ein so beschreibbarer Heimleiter (wo man sich dann schon fragen müsste wie er zu dem Posten kam

Zum anderen stellt sich m.E. die Frage, was hier genau noch mit Sinn gemeint ist. Ich denke mal es liegen Welten zwischen einer halbwegs sinnvollen Tätigkeit und einem Sinn des Lebens. Ich wüsste nicht einmal genau, wie man hier eine begriffliche Trennung genau hinbekommt, aber das selbe scheint es mir jedenfalls nicht zu sein. Zum Beispiel könnte sich für viele Menschen der Sinn eines Berufes allein darin ergeben, dass er Geld zum Leben bringt. Ob sich daraus auch ihr Lebenssinn ergibt.. falls sie überhaupt über sowas nachdenken?
ein bisschen erinnert mich dieser Sachverhalt an Arendts Banalität des Bösen: der Prozess an sich befindet sich in einem abgeschlossenen Blickwinkel in einer Position, die subjektiv für die Person moralisch stimmig ist. Wenn dieser Blickwinkel allerdings erweitert wird, offenbart sich erst das Böse, das in sich banal-fast unschuldig- erscheint.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 3. Apr 2021, 14:21Stellen wir uns einen sadistischen Heimleiter vor, der alle Kinder tagein tagaus quält, vor sich selbst aber ein reines Gewissen hat, weil er glaubt, dass er sie nur so zu einem guten Leben führen kann. Für sich glaubt er, ein sinnvolles Leben zu führen. Aber so etwas kann kein sinnvolles Leben sein, es kann niemals sinnvoll sein, andere zu quälen. Also führt er kein sinnvolles Leben, sondern glaubt nur, ein sinnvolles Leben zu führen und irrt sich. Das heißt Sinn ist ein objektiver Tatbestand, denn man kann sich darin irren.
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Ich hatte den Begriff zum ersten mal bei Rio Reiser gehört.. ist lange her und da hatte ich das auch nicht weiter hinterfragt. Vor einiger Zeit bin ich dann aber auf eine Dokumentation gestoßen, ich glaube Arte. Weiß nicht mehr so genau. Dort wurde jedenfalls über den Soldaten Müller berichtet.. dort erfuhr ich auch zum ersten mal, dass man in der DDR eine Reportage über ihn gemacht hatte, mit allerdings journalistisch fragwürdigen Mittel. Man hatte ihn offensichtlich betrunken gemacht (oder doch zumindest dafür gesorgt, dass er genug zu trinken hat), nach dem Motto in vino veritas vermutlich.Friederike hat geschrieben : ↑So 4. Apr 2021, 17:14Nein.
Aber so eine Frage, die für sich verloren im Raum steht ... verwirrt (mich).![]()
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_lachende_Mann
Meine kurze Frage richtete sich auf @Jörns Frage, ob jemand seine Lebenstaten als sinnvoll bezeichnen kann, wenn sie in den Augen der meisten kaum oder überhaupt nicht sinnvoll wären.
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Diese Frage habe ich nicht gestellt, das kann jeder hier überprüfen.
Dann weiß ich ehrlich gesagt nicht, wonach Du hier fragst. Oder stört Dich jetzt wieder, dass ich nicht exakt deine Wortwahl nutze?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 2. Apr 2021, 20:49"Dieser Sinn des Lebens wird zugleich als die Kraft angesehen, welche den einzelnen Menschen dann auch Schicksalsschläge ertragen lässt. Dabei ist der Lebenssinn immer an die Biographie geknüpft. Das bedeutet, dass die Frage, ob das Leben sinnvoll für jemanden ist oder nicht, immer nur von der betroffenen Person beantwortet werden kann: 'Der Lebenssinn wird individuell erlebt, ist persönlich biographisch gebunden und bleibt es auch durch alle ihn verändernden Lebensphasen und Lebenssituationen hindurch.' (Hefti-Schaffer)"
(in: Nadine Heinkel, Suizid als philosophisches Problem)
Wenn die Frage, ob das Leben sinnvoll für jemanden ist oder nicht, immer nur von der betroffenen Person beantwortet werden kann, dann müssten wir absurderweise einem Massenmörder zugestehen, ein sinnvolles Leben geführt zu haben, für den Fall, dass er es selbst so empfindet. Das ist eine Konsequenz des Gesagten, die man unnötig akzeptieren kann. Oder?
Wenn es dich stört, dass ich dir antworte oder es zumindest versuche, dann sag es doch einfach.. dann höre ich auf damit.
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Mich stört es sehr, wenn du Dinge von mir behauptest, die nicht stimmen. Diese Paraphrase ist sogar grob verfälschend.
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Wie wäre es, wenn du einfach zukünftig versuchen würdest - ganz generell - dich an dem zu orientieren, was tatsächlich gesagt wird. Das auch als Hinweis für deinen Faden Dialog. Ein Dialog, bei dem manchen Teilnehmern egal ist, was die anderen wirklich sagen, wird nicht sehr erfolgreich sein.
Vielleicht solltest Du dich selbst erst einmal daran halten. So ganz generell. Wo bitte habe ich diesen Unsinn gesagt?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 4. Apr 2021, 19:41Wie wäre es, wenn du einfach zukünftig versuchen würdest - ganz generell - dich an dem zu orientieren, was tatsächlich gesagt wird. Das auch als Hinweis für deinen Faden Dialog. Ein Dialog, bei dem manchen Teilnehmern egal ist, was die anderen wirklich sagen, wird nicht sehr erfolgreich sein.
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Ich weiß. In dem Thread Dialoge wird auch nichts behauptet was, Du geschrieben hast.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 4. Apr 2021, 20:37In dem Satz, den du von mir zitiert hast,,wird überhaupt nicht irgendetwas behauptet, was du gesagt hättest.
"Das auch als Hinweis für deinen Faden Dialog. Ein Dialog, bei dem manchen Teilnehmern egal ist, was die anderen wirklich sagen, wird nicht sehr erfolgreich sein." Ich habe in dem Thread nichts derartiges gesagt oder geschrieben oder gemeint, warum also dichtest Du etwas hinein, was dort nicht steht?
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Warum erwähnst Du es dann, wenn es mit mir nichts zu tun hat? Es geht Dir doch offensichtlich um meine Argumentationsweise, die dich irgendwie stört. Und dein subtiles Nichtzitieren und trotzdem ansprechen finde ich ebenso nicht okay.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 4. Apr 2021, 20:54Ich dichte dir das nicht an, ich behaupte schließlich gar nicht, dass du das gesagt hast.
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Ich habe deinen Faden zum Dialog erwähnt und angemerkt, dass ein Dialog schwer wird, wenn einem das, was der Dialogpartner sagt, egal ist.
Ja aber warum sagst Du mir das? Merkst Du wirklich nicht worauf ich hinaus will? Mir kommt es so vor, als würdest Du meinen, dass Du zwar alles frei Schnauze interpretieren darfst und nirgends darauf achten musst, was andere wirklich schreiben, forderst es aber selbst vehement ein.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 4. Apr 2021, 21:08Ich habe deinen Faden zum Dialog erwähnt und angemerkt, dass ein Dialog schwer wird, wenn einem das, was der Dialogpartner sagt, egal ist.
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