Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ So 24. Dez 2023, 07:20
Hast du ein paar Beispiele für solche Definitionen und inwiefern sie nicht zusammenhängend und/oder widersprüchlich sind?
Naja man kann sie schon irgendwie zusammenflicken, aber wenn man jetzt ganz salopp mehrere Definitionen gegenüberstellt, zB:
Der Mensch ist eine Bioform aus Organischem Stoffbestand, die sich Fortpflanzen und Weerkzeuge verwenden kann, oder
Der Mensch ist ein geistiges Wesen, oder
Der Mensch ist die Krone der Schöpfung, oder
Der Mensch ist das Maß aller Dinge,
Dann sieht man, dass das Maß aller Dinge nichts mit Organischem Stoffbestand, oder dem sich fortpflanzen zu tun hat.
Ich würde meinen, es lässt sich schon herleiten, indem man eine Schrittweite von 1 einhält.
Aber mein Punkt ist, dass in der Sprache das alles nur ausgedacht ist und auch die Krone der Schöpfung nichts mit dem Maß aller DInge zu tun hat.
Das wurzelt ganz salopp gesagt in der Art und Weise wie Sprache funktioniert.
Die Sprache ignoriert kleine Ungereimtheiten, um Verallgemeinerungen als idente Dinge auszuzeichnen.
ZB.: Behaupte ich, dass das Wort Apfel keinen Rückschluss darüber zulässt, welche Sorte es ist und die Sorte lässt keinen Rückschluss über das Gewicht und das Gewicht keinen eindeutigen Rückschluss über den Reifegrad zu.
Es ist eigentlich gar nicht kompliziert, sondern bloß abstrus.
Wir nehmen alle an, dass die Dinge, die wir so nennen, wie wir sie Bezeichnen, sind. (und haben dabei ein klares Bild im Kopf, was dem anderen aber dann weniger klar vermittelt wird, wenn wir es kommunizieren)
Mit jedem Wort verbinden wir bloß eine Menge an Ideen und Assoziationen.
Jeder hat eine andere Metaidee in seinem Repertoire und verbindet somit mit den einzelnen Worten andere Ideen.
So erscheint uns dann eine finale Schlussfolgerung richtig, weil wir unsere Idee damit nur ganz eindeutig wiedererkennen.
d.h. wir sprechen wahr, wenn wir es als ausreichend ähnlich mit unserer Vortsellung empfunden wird.
Wahrheit ist also auch ausgedacht. Sie entsteht im Ignorieren von Unterschieden.
Nur wenn jemand anders die selben Worte liest oder hört, hat er eben ganz andere Ideen im Kopf und wir reden immer irgendwie aneinander vorbei.
Das lässt uns dann Streiten, weil wir glauben, unsere Ideen sind die richtigen.
Aber es gibt schlicht und ergreifend nur einen eher Subjektiven und keinen Intersubjektiven Sprachgebrauch. Es gibt bloß einen Konsens, der durch den Abgleich mit dem erzielt wird, was wir alle gleich wahrnehmen, aber das sind keine Worte.
Das macht die Philosophie für mich auch so diffus. Es geht schlicht und ergreifend nicht, einen Text im Sinne eines anderen Philosophen zu lesen, da man mit jedem Wort andere Erfahrungen verbindet, als der Author.
Man liest doch immer nur sich selbst in einem Text.
Allein dieser Konsens, macht das alles einigermaßen Zielgerichtet.
Zusammenfassung und Schluss:
Jedes Wort ist mit einer Idee verknüpft, die bei jedem Menschen individuell ist.
Und Jedes Wort verweist auf viele Ideen, die gar nicht ganz eindeutig hervorgehoben werden können.
d.h. Defintionen können nur eine Idee betonen, während viele Ideen richtig erscheinen, so wie es viele Apfelsorten gibt, zum Vergleich, gibt es viele Ideen, die zulässig sind, und als Defnition des Menschlichen in Gebrauch sind.
Das Problem was man bei dem Menschen hat ist, dass er zu viele Funktionen hat. So wie ein Computer nicht auf die Tastatur oder den Bildschirm heruntergebrochen werden kann, kann der Mensch so viel, dass die Unterschiede zwischen einzelnen Zulässigen Definitonen so groß sind, dass man erkennen kann, dass dieses Glecihsetzen von Unterschieden, ein häufiger und normaler Fehler ist, auf den wir alle hineinfallen.
Definitionen versuchen Ideen eindeutiger herauszukristallisieren.
Aber mein Punkt ist, dass es sehr viele Ideen gibt, die berechtigt sind und die Zusammenhänge sind eigentlich keine Gesetze, sondern Häufungen von Vorkommnissen.