Was heißt es Mensch zu sein?

[Jörn Budesheim]

Was heißt es Mensch zu sein?

[Quk]

Ist das dieselbe Frage wie: Was für einen Sinn hat es, Mensch zu sein?

Ich denke, es hat nicht nur einen Sinn; es hat unendlich viele. Einer davon ist zu lieben und geliebt zu werden.

Auch Raben lieben. Neulich habe ich einen Raben gesehen, wie er einer verwirrten Maus geholfen hat, die andere Straßenseite zu erreichen, bevor die Autos sie platt gemacht hätten. Das nenne ich Liebe.

Ich liebe Raben.

Mensch im speziellen zu sein heißt auch zum Beispiel, einen Klimawandel anzutreiben. Das ergibt Sinn insofern damit die zerstörerische, menschliche Dummheit verschwinden wird.

Raben werden das vermutlich überleben.

[Jörn Budesheim]

Ist das dieselbe Frage wie: Was für einen Sinn hat es, Mensch zu sein?

Man könnte auch fragen: Was ist der Mensch?

oder:

Kathrin Glüer schreibt in ihrem Buch über "Donald Davidson": "Wer wir sind, und wo unser Ort ist in der Welt — diesen Fragen gilt letztlich das philosophische Interesse, sie motivieren, wenn auch häufig nur indirekt, noch die kleinsten Detailfragen [z.b.] einer Bedeutungstheorie."

Der Umstand, dass wir fragen, ist gewissermaßen schon ein wichtiger Teil der Antwort, denke ich.

[Jörn Budesheim]

Ich liebe Raben

Übrigens: Ich weiß nicht, ob ich schon einmal einen Raben gesehen habe. Aber wir sehen oft Krähen, Elstern und Eichelhäher - alles Rabenvögel. Seit einigen Jahren versuchen wir - mit wechselndem Erfolg - uns mit einigen von ihnen "anzufreunden", indem wir sie z.B. bei unseren Spaziergängen mit Erdnüssen verwöhnen.

[Quk]

Ich meine das jetzt nicht sarkastisch: Sollte nach Deiner in anderen Fäden verdeutlichten Auffassung die Mensch-Frage nicht besser unterlassen werden, da die Antwort anscheinend sowieso im Verborgenen bleiben werde?

Der Umstand, dass wir fragen, ist gewissermaßen schon ein wichtiger Teil der Antwort, denke ich.

Ist dieser Faden damit beendet? Ging es nur um eine Demonstration des Vorhandenseins menschlicher Neugier, nicht aber um deren Inhalt?

[Jörn Budesheim]

Ich verstehe weder die erste noch die zweite Bemerkung.

Warum sollte die Antwort auf die Frage, was der Mensch ist, im Verborgenen bleiben? Ich glaube nicht, dass das eine Position ist, die ich irgendwo vertreten habe. In dem Thread, auf den du dich wahrscheinlich beziehst, sage ich überhaupt nicht, dass irgendetwas im Verborgenen bleibt oder bleiben sollte. Ich ahne (ganz ehrlich) nicht mal vage, worauf du dich damit beziehen könntest.

Warum sollte der Hinweis darauf, dass der Mensch nach sich selbst fragt, den Thread hier beenden? Ich glaube aber, dass das ein besonders wichtiger Aspekt ist - aber neben anderen.

[Quk]

Ich kann in diesem Faden nicht teilnehmen.

[Jörn Budesheim]

hmm, rätselhaft

[Jörn Budesheim]

Verborgenen

Gib mir mal bitte irgendeinen Tipp, worauf sich das beziehen könnte.

[Quk]

Ein Beispiel:

Diese Fragen betreffen uns als Menschen (und natürlich auch andere Lebewesen). Diese Lebensperspektive, diese eingebundene Perspektive bleibt dem naturwissenschaftlichen Blick von außen notwendig verborgen. Wir können sie nicht von einem neutralen Standpunkt von außerhalb diskutieren. Das Gute und das Schlechte gibt es nur innerhalb des Spielfeldes, auf dem wir uns selbst bewegen, nur dort ist diese Realität zu finden.

[Jörn Budesheim]

Aber Du hast in Deinem Beitrag das, was einem bestimmten Blick notwendig verborgen bleiben muss, zum Verborgenen schlechthin gemacht. Vieles, was uns betrifft, bleibt dem wissenschaftlichen Blick notwendigerweise verborgen. Ich halte das für eine triviale Wahrheit. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Naturwissenschaften erforschen zum Beispiel nichts Normatives. Das gehört überhaupt nicht in ihr Suchraster. Die Naturwissenschaften erforschen auch nicht die Logik oder die Mathematik. Daraus folgt aber nicht, dass Logik und Mathematik zu etwas Mystischem oder schlechthin Verborgenen werden.

[Quk]

Meine Beiträge waren nicht naturwissenschaftlich, sondern philosophisch. Diese als naturwissenschaftlich auszulegen und somit ablehnen zu können, wirkt wie ein Ablenkung von meinen philosophischen Bemerkungen.

[Jörn Budesheim]

Wenn du dir den Beitrag anschaust, wirst du sehen, dass ich mich in dieser Passage überhaupt nicht auf dich beziehe, da geht es um etwas ganz anderes. Da argumentiere ich dafür, dass wir in eine solche Diskussion nicht voraussetzungslos starten können, sondern unsere lebensweltliche Situation immer im Blick haben müssen

Du hattest bis dato immer nachgefragt, wenn etwas unklar war. Wäre vielleicht auch diesmal nicht falsch gewesen.

[Quk]

Das war nur ein Tipp, ein Ausschnitt. Der Faden dort geht weiter mit Versuchen, Unklarheiten zu klären. Das will ich hier aber nicht wiederholen.

[Jörn Budesheim]

Ich versuche eigentlich durchgängig möglichst einfach, klar und anschaulich zu schreiben. Wenn das nicht gelingt, beantworte ich gerne auch Rückfragen.

[Quk]

Inhaltlich widerspreche ich Deiner Philosophie fast nie.
Meine Philosophie verstehe ich meist als eine Ergänzung zu Deiner.
Diese Ergänzung lehnt Deine Philosophie in besagten Themen ab, weil sie die als ein "Loswerden des Schönen" auffasst. (Evolution sei unschön.)
Demzufolge sind meine Kommentare meist Verteidigungen meiner Ergänzungen und nicht Einwände gegen Deine Inhalte.
Insofern gibt es keinen Anlass für Rückfragen zu Deinen Inhalten.
Wann immer ich Rückfragen habe, äußere ich die.
Kurzgefasst:
Ich sehe Deine Philosophie als eine verbergende, die ich lediglich öffnen und ergänzen möchte, mittels philosophischer Gedanken (nicht wissenschaftlich).
Du siehst meine öffnende, ergänzende Philosophie als eine, die das Schöne loswerden will. Das macht einen fast schon religiösen Eindruck auf mich, und ich möchte keinem Menschen seine Anschauungsweise des Schönen wegnehmen. Deshalb nehme ich an solchen Thematiken nicht mehr teil, an denen ich letztlich immer nur meine Ergänzungsmöglichkeiten verteidigen muss. Für mich ist das ganze Universum wunderschön.

[Jörn Budesheim]

Ich hab den Faden hier: viewtopic.php?f=21&t=1371 noch mal neu gestartet :-)