Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ Mo 28. Feb 2022, 09:41
Von unseren Sinnen wissen einfach von den Sinnen, heißt das wohl. Was genau ist damit gesagt?
Nein, das heisst es nicht.
Es ist gesagt, dass es eine explizite Phase gibt, in der das Nervensystem des Körpers die parallel herangewachsenen Sinnesorgane integriert/einbaut.
Das Nervensystem liegt dabei bereits in einer detailliert an den Körper angepassten Ausprägung vor.
Das Interessante daran ist, dass die Grundlage von all diesem Heranwachsen, all diesem Integrieren, körperliche Bewegung ist.
Das Nervensystem unterläuft dadurch (während seiner Entwicklung) eine Art "Trainingsprogramm" in dem es zu
kontinuierlichen Veränderungen kommt.
Das ist das optimale Vorgehen um ein umfassendes Lernen durchzuführen (das Gegenteil, also sprunghafte Veränderungen, wären schlecht).
So wie es aussieht, wächst das Gehirn in einem sich ständig bewegenden Körper heran (Bewegung kann man anscheinend in der frühen Phase sogar als Strategie für das Zellwachstum ansehen),
bevor die Sinnesorgane integriert werden.
Der Körper lernt dadurch zuerst seine eigenen Zusammenhänge (insbesondere Bewegungssteuerung, Bewegungsfeedback), danach kommt die unmittelbare Abgrenzung über die Haut und nach allen anderen Sinnesorganen werden zuletzt die Signale der Augen erfasst.
Hierbei muss man beachten, dass immer das, was dazukommt, unter dem Gesichtspunkt dessen, was bereits da ist, verwaltet wird.
D.h. wenn es tatsächlich nach aussen geht, ist der Körper über seine Zusammenhänge bereits erfasst, wodurch "das Neue" aus den Sinnen
in Relation dazu verwaltet wird.
Auf dieser Basis ist man bei jedem Sinnesorgan "ein Körper mit einer Feedbackschleife".
Die Entwicklung geht somit vom Körper (als einem Bereich mit sehr hoher Detailauflösung) nach aussen in Bereiche, die mit der körperlichen Detailauflösung in Einklang (Harmonie) gebracht werden.
Das elementarste, im Nervensystem verankerte Prinzip, ist somit "aktiver Körper in einer Feedbackschleife".
Das ist die Basisprägung.
Wenn man genau hinschaut, dann ist exakt dieses Prinzip in den "Phänomenen des Bewusstseins" vorhanden.
Bei der Reflexion über uns selbst, führen wir Reaktionen durch, die wir schlicht deshalb genauso durchführen müssen, weil kein anderes Reaktionspotential in uns vorhanden ist.
=> das, auf was wir in diesen frühen Phasen geprägt wurden, verwenden wir immer wieder.
=> die Idee, dass der Mensch eine Instanz ist, die "dem Sehen" gegenübersteht, stimmt quasi auf der Basis, dass es tatsächlich mal so war.
Wollen wir nun aber "das Sehen" an uns selbst durch Einsicht ("Innenschau") erforschen, dann sind wir hierbei auf unser Reaktionspotential aus "Körper <-> Umwelt" begrenzt.
D.h. wir können keine neuen Zusammenhänge aufbauen, als diejenigen, die wir gegenüber der Welt aufbauen.
=> deshalb machen wir aus allem "ein Objekt" und wenn wir "das Sehen" erforschen, dann versuchen wir "das Gesehene zu sehen".