
Je nach Kontext haben die Begriffe subjektiv und objektiv ganz verschiedene Bedeutungsnuancen. In diesem Thread soll es darum gehen, diesen Bedeutungsnuancen nachzuspüren.
Aber worin unterscheiden sich 'schmerzen haben' und 'Eis schmecken'?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 16. Apr 2019, 06:12Ein weiteres Beispiel. Nehmen wir Schokoladeneis. Ich für meinen Teil hasse es. Andere lieben es. Meine Abneigung gegen Schokoladeneis könnte man subjektiv nennen, es gilt nicht allgemein, also objektiv, dass Schokoladeneis schlecht schmeckt, es ist einfach Geschmackssache.
Ich will nur verstehen, nicht ziellos hinterfragen des Hinterfragens willen, was denn der ontologischen Unterschied zwischen einem Schmerz- und einem Geschmackserlebnis ist. Auch eine Meinung ist wahrheitsfähig, warum ein Geschmacksurteil nicht?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 17. Aug 2019, 13:57Epistemische Subjektivität: das ist eine Form der Subjektivität, die, wie der Begriff sagt, dass "Wissen" betrifft. Dabei geht es um Meinungen, die keine objektive Geltung in Anspruch nehmen können oder wollen. An dieser Stelle kann man in der Regel auch sagen, es ist "bloß subjektiv".
Beides kann, muss aber nicht zusammen "auftreten". Wenn jemand Vanilleeis isst und es mag, dann liegen sowohl ontologische Subjektivität als auch epistemische Subjektivität vor. Geschmackserlebnisse gibt es nämlich tatsächlich, auch wenn es sie nur dann gibt, wenn Subjekte sie haben. Epistemisch subjektiv ist die Schose, salopp gesagt, weil manche Vanilleeis mögen, andere Himbeereis und wieder andere Schokoladeneis. Es ist eben bloß subjektiv, Vanilleis toll zu finden.
Wäre objektiv vielleicht mit "immer gleich betrachtet" resp. "nach gleichen Kriterien bemessen" übersetzbar?
lässt sich doppelt verstehen.Mit Vorurteilen behaftet