Mich würde interessieren, warum jemand mit dieser Denkwelt nicht zurechtkommt. Woran liegt das? Weil Davidson in diesem kurzen Essay dem Subjektiven alles Anti-Relationale nimmt und es rein in einer öffentlichen Welt verortet? (Rorty nannte das mit Blick auf Brandom, der ja auch vieles von Davidson zu übernehmen scheint, den ontologischen Vorrang des Sozialen.)Donald Davidson - das ist ein Denken, eine Denkwelt, mit der ich nicht zurechtkomme. Das erging mir schon mit seinem Aufsatz über Metaphern so, ebenso mit "Der Mythos des Subjektiven".
Donald Davidson: Der Mythos des Subjektiven
In einem anderen Strang schrieb ein User:
- Jörn Budesheim
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Da muss ich tief in meinen Regalen forschen, um das wieder zu finden ...
- Jörn Budesheim
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Etwas eilig, ich schaue morgen mal nach: Er sagt irgendwo, wenn ich mich recht erinnere, dass es unnötig sei, irgendetwas Nichtrelationales im Individuum für Zwecke der Erkenntnis oder der Psychologie anzusetzen.
Um diese Frage beantworten zu können, muss mann und frau erstmal wissen, um was geht.
Den erwähnten Text habe ich frei verfügbar im Internet nicht gefunden.
Den erwähnten Text habe ich frei verfügbar im Internet nicht gefunden.
Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Donald Davidson - Die Videoserie. Vorlesungen des österreichischen Philosophen Herbert Hrachovec über Donald Davidson aus dem Sommersemester 2013
Die Seite enthält darüberhinaus Links zur Einführung in die Philosophie Davidsons.
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- Jörn Budesheim
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Ich glaube es selbst kaum, aber ich habe es tatsächlich gefunden :)

Ich meine, wir hätten darüber entweder hier oder im alten Philosophieraum bereits eine ausführliche Diskussion gehabt.

Ich meine, wir hätten darüber entweder hier oder im alten Philosophieraum bereits eine ausführliche Diskussion gehabt.
Da wir dort keinen Zugriff haben, müssen wir hier von vorn anfangen.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 22. Okt 2022, 19:42
Ich meine, wir hätten darüber entweder hier oder im alten Philosophieraum bereits eine ausführliche Diskussion gehabt.
Ich werde morgen mal nachschagen.
- Jörn Budesheim
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Ich habe gerade mal in den Aufsatz hinein gelesen, um die Erinnerung aufzufrischen. Es geht darin um den nach Davidson so genannten "Mythos von Inhalt und Schema." Dabei ist, vereinfacht gesagt, der Inhalt das sogenannte Gegebene ist, say die Sinnesdaten oder ähnliches. Und das Schema sind in diesem Bild die Formen, die wir in den Inhalt hineinprägen oder ähnliches.
Gemäß Davidson hat Kant nur mit einem einzigen Schema gerechnet. Aber ist der Gedanke erst einmal geboren, dann kommt mal schnell auf die Idee, es könne viele verschiedene solcher Schemata geben. Und das wiederum macht für manche den Gedanken attraktiv, es könne Schemata geben, die füreinander unerreichbar sind, weil sie nicht ineinander übersetzbar sind, so dass die Nutzer:innen der verschiedenen Schemata gewissermaßen in verschiedenen "Welten" leben.
Gemäß Davidson hat Kant nur mit einem einzigen Schema gerechnet. Aber ist der Gedanke erst einmal geboren, dann kommt mal schnell auf die Idee, es könne viele verschiedene solcher Schemata geben. Und das wiederum macht für manche den Gedanken attraktiv, es könne Schemata geben, die füreinander unerreichbar sind, weil sie nicht ineinander übersetzbar sind, so dass die Nutzer:innen der verschiedenen Schemata gewissermaßen in verschiedenen "Welten" leben.
Ja, im Grunde geht es um Theorien wie Kuhns Inkommensurabilität oder die Sprachtheorien von Sapir und Whorf, die ja genau das behaupten, und damit auch moderner sind als Davidson, wenn man die Begründungen über Schreibweisen wie "Nutzer:innen" ernst nimmt, weil sie ja einen ähnlichen Zusammenhang zwischen Denken und Sprache konstruieren wie diejenigen, die neue Schreibweisen genau damit begründen, dass sie ein neues, anderes, das alte Denken und Weltbild überwindendes Schema erfinden. Der Aufsatz hier richtet sich im Übrigen auch gegen jede Annahme von Qualia als Begründung für Subjektivität.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 23. Okt 2022, 13:15Ich habe gerade mal in den Aufsatz hinein gelesen, um die Erinnerung aufzufrischen. Es geht darin um den nach Davidson so genannten "Mythos von Inhalt und Schema." Dabei ist, vereinfacht gesagt, der Inhalt das sogenannte Gegebene ist, say die Sinnesdaten oder ähnliches. Und das Schema sind in diesem Bild die Formen, die wir in den Inhalt hineinprägen oder ähnliches.
Gemäß Davidson hat Kant nur mit einem einzigen Schema gerechnet. Aber ist der Gedanke erst einmal geboren, dann kommt mal schnell auf die Idee, es könne viele verschiedene solcher Schemata geben. Und das wiederum macht für manche den Gedanken attraktiv, es könne Schemata geben, die füreinander unerreichbar sind, weil sie nicht ineinander übersetzbar sind, so dass die Nutzer:innen der verschiedenen Schemata gewissermaßen in verschiedenen "Welten" leben.
Davidson ist der Auffassung, dass wir die Sprache einer fremden Gruppe verstehen, wenn wir die Wahrheitsbedingungen ihrer Äußerungen in unserer eigenen Sprache angeben können. Taylor sagt hierzu, dass das unproblematisch sei, solange es um Dinge wie Tiere, Menschen, Basishandlungen, Möbelstücke Nahrungsmittel usw. ginge. Es würde nicht funktionieren, sobald es um Wörter geht, die helfen, unser soziales und politisches Leben zu konstituieren. Davidson ist da humorlos, weil er entgegnen würde, dass Taylor das ja schließlich in unserer Sprache darstelle. Was Taylor zur Entgegnung bringt, für Davidson könne es nie etwas Neues geben, weil er immer in seiner Interpretatiionswelt gefangen bliebe, während Nagel, was ich mal suchen muss, ihm wohl einen Interpretationsidealismus vorwirft, der die ganze Welt interpretatorisch konstruiere.
- Jörn Budesheim
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Wie oben zu sehen, habe ich die Ausgabe im Reclamheft, wenn du dieselbe Ausgabe hast, könntest du eine Seitenzahl angeben, dann kann ich das nachlesen.Lucian Wing hat geschrieben : ↑So 23. Okt 2022, 22:15Der Aufsatz hier richtet sich im Übrigen auch gegen jede Annahme von Qualia als Begründung für Subjektivität.
Ich habe den Suhrkamp-Band (Subjektiv, intersubjektiv, objektiv). Es ist ganz hinten unter "Viertens", drittletzter Abschnitt, wo er seine Punkte zum Bewusstsein zusammenfasst.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mo 24. Okt 2022, 06:36Wie oben zu sehen, habe ich die Ausgabe im Reclamheft, wenn du dieselbe Ausgabe hast, könntest du eine Seitenzahl angeben, dann kann ich das nachlesen.Lucian Wing hat geschrieben : ↑So 23. Okt 2022, 22:15Der Aufsatz hier richtet sich im Übrigen auch gegen jede Annahme von Qualia als Begründung für Subjektivität.