Burkart hat geschrieben : ↑ So 4. Sep 2022, 08:34
Ist das eigentliche Problem nicht, was man als "Existenz" bezeichnet?''
Eigentlich ja nicht, denn mit dem ersten Beitrag in diesem Thread wird explizit danach gefragt, inwieweit "der Baum" wahrnehmungsunabhängig vorhanden ist.
Das bedeutet, es geht hier bei Existenz um das wahrnehmungsunabhängige Vorhandensein in Abgrenzung zum wahrnehmungsabhängigen "für Existenz halten".
Burkart hat geschrieben : ↑ So 4. Sep 2022, 08:34
Ich denke, mal sollte unterscheiden zwischen der materiellen eines Objektes in der Welt und der gedanklichen in unserem Kopf.
Der Witz ist, ob die Welt in materielle Objekte eingeteilt werden muss, steht nicht fest.
In einem
Nachbarthread wurde ein Video verlinkt, in dem exakt dies zur Sprache kommt.
In der Physik tendiert man heute anscheinend eher zu "es gibt nur eine Existenz bzw. wenn mehrere, dann ist das nicht die Objekteinteilung unserer Wahrnehmung" (-> Feldtheorie).
Meine Aussage "Wahrnehmung kommt nicht an Existenz heran" hat mit den Physikern nichts zu tun, aber ich freue mich natürlich, dass es in einer anderen Disziplin zu ähnlichen Konsequenzen im Umgang mit Existenz kommt.
Burkart hat geschrieben : ↑ So 4. Sep 2022, 08:34
Z.B. eine Farbe und Gedanken gibt es so nur in unserem Kopf; dass sie auf Licht(frequnzen) oder Neuronen u.ä. basieren mögen, ist dann ein anderes Thema.
Unsere Objekteinteilung, egal um was es geht, ist ein "für Existenz halten".
Das ist, wie ich geschrieben habe, bei Wahrnehmung der letzte unumgängliche Schritt, egal wie viel Existenz man zuvor hineinpacken können möchte, am Ende muss es der Wahrnehmende in einer Reaktion "für Existenz halten".
Diesen letzten Schritt vergessen viele Leute.
Der Wahrnehmende muss sozusagen "von einem Ganzen ausgehen", wodurch aber "das Ganze" auf die Details zurückgeht, die dem Wahrnehmenden zur Verfügung stehen.
Beim Sinnesorgan "Auge" sind es anscheinend mehr als 20 verschiedene Aspekte, die ins Gehirn geleitet werden (also lange nicht nur "hell/dunkel" und "Farbanteile").
Jetzt kann man darüber nachdenken, dass das Auge eines Menschen auch nur noch 19, 18, 17 oder weniger Details liefert - dennoch würde dieser Mensch von einem "Ganzen" überzeugt sein.
In einfacher Form kennt man das als "Farbenblindheit", aber es geht noch viel dramatischer, denn es gibt auch den Fall, dass keine Abstände zur Verfügung stehen, dass Bewegungen nicht erkannt werden usw. usf.
In einem meiner Beiträge zu diesem Thema hier wollte ich auf diesen Umstand hinaus, denn wenn ein Mensch über den Baum nicht alle Details hat, wie werden die Details zu einem "Ganzen", das sich dann natürlich zu dem "Ganzen mit vielen Details" unterscheidet?
Das ist dann immer der Moment, an dem die Philosophen einen Hechtsprung ins Existenzbehauptungsbad nehmen, so als ob das irgendetwas bringen würde
Die Auswirkungen sieht man im anderen Thread, wo es um KI geht, denn dem Menschen soll ein "ganz besonderer Existenzzugang" zur Verfügung stehen, was bei einer Maschine "ja niemals sein kann".
Nun hat ein Mensch "dummerweise" (aus Sicht von Philosophen) ein Nervensystem/Gehirn und hierfür können sie auch keinen "besonderen Existenzzugang" behaupten.